"Engel der Kulturen" kommt nicht auf die Mottbruchhalde in Gladbeck
•
Lesezeit: 2 Minuten
Gladbeck. Für die Stadt ist das interreligiöse Projekt des „Engels der Kulturen“, das auf der Mottbruchhalde angedacht war, schon lange vom Tisch. Nur kaum jemand erfuhr davon. Auch die Künstler zeigen sich überrascht und und sind enttäuscht.
Vor einem Jahr rollten sie den „Engel der Kulturen“ noch durch Gladbeck, sprachen mehrfach mit der Stadt über das interreligiöse Projekt für die Mottbruchhalde. Jetzt erfuhren die Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten im Internet, dass die Idee der Engel-Landmarke auf der Halde aus Stadtsicht gestorben ist – und sind tief enttäuscht.
Die Stadt hatte – wie Montag gemeldet – im Zuge der Diskussion um eine mögliche Nutzung der Halde als Standort für zwei Windkrafträder eher beiläufig erwähnt, dass es den „Engel der Kulturen“ auf der Mottbruchhalde nicht geben werde. Das Ergebnis der Diskussion der von Bürgermeister Ulrich Roland angestoßenen Diskussion einer solchen Landmarke sei eindeutig gewesen, schrieb Stadtsprecher Peter Breßer-Barnebeck am Wochenende in einer Stellungnahme, „in unserer Stadt wird kein dringlicher Bedarf an einer solchen Landmarke gesehen.“
"Wir glaubten aber noch an eine Realisierung.“
Das Künstlerpaar, das nach eigenen Angaben nicht informiert war, zeigte sich im WAZ-Gespräch „völlig überrascht“ von der Deutlichkeit der Absage. Auch wenn es um das Thema seit einem Jahr ruhig geworden war, hatten sie – wie Beobachter des Stadtgeschehens – angenommen, dass das Thema „weiter in der Pipeline“ ist. „Wir haben zwar vor gut einem halben Jahr gemerkt, dass die Stadt in der Rückwärtsbewegung war, wir glaubten aber noch an eine Realisierung.“
Zumal die Künstler kein Problem mit den Windrädern sehen und ihr Konzept inzwischen angepasst hatten: Passend zu den kreisenden Windrädern sollte sich das etwa 30 Meter hoch geplante Engel-Rad in einem inneren Rad ebenso wie die Windräder drehen. „Eine total spannende Verbindung“, so Merten. Und: „Damit glauben wir auch, den Skeptikern entgegengekommen zu sein, denn der Halbmond steht nicht mehr dominierend oben über den beiden anderen Religionssymbolen.“
Engel der Kulturen
1/37
Zur Erinnerung: Durch die Symbole der drei abrahamitischen Religionen (Christentum, Judentum und Islam mit Kreuz, Davidstern und Halbmond) ergibt sich im Gegenlicht die Gestalt des Engels – der in allen drei Religionen zu finden ist und als Symbol für Frieden, Respekt, Zusammenleben steht.
Für die Stadt war das Thema seit letztem Herbst vom Tisch, so Breßer-Barnebeck. Die mangelnde Begeisterung zeigte, „dass die Stadtgesellschaft nicht auf die Landmarke gewartet hat.“ Daher habe man das Thema nicht weiter verfolgt. BM Roland habe den Künstlern dies dann im Februar bei einem Gespräch auch deutlich gemacht.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.