Gladbeck. .

Die Gladbecker diskutieren in Leserbriefen, E-Mails, Anrufen und Kommentaren an die WAZ-Lokalredaktion intensiv und meist sachlich die künftige Gestaltung der Mottbruchhalde.

Einen Vorschlag mit viel inhaltlicher Substanz hat Bürgermeister Ulrich Roland (SPD) mit dem „Engel der Kulturen“ vorgelegt; doch es gibt Alternativen der künftigen Gipfelgestaltung. Das zeigte auch der bereits im Detail dargestellte Vorschlag von Landschaftsarchitekt Stephan Müller, der den „Engel der Kulturen“ mit einem kreisrunden Vulkansee inklusive Fontäne kombiniert. Weitere Ideen und Vorschläge treffen täglich in der Redaktion ein. . .

Ruhrstadt-Bürger erklimmen Plateau

Künstler Klaus Greuel etwa hat eine Figurengruppe gestaltet, die er nun in die Diskussion um die Haldengestaltung mit einbringt: Ruhrstadt-Bürger heißt dieses Kunstobjekt, dessen Gesichter in gewisser Weise die Vielfalt der Ruhrregion mit ihren über fünf Millionen Einwohner spiegeln. Ein Kunstobjekt also ganz nahe bei den Menschen der Region.

„Gladbeck muss
sich entscheiden“

Franz Kruse ist Ratsmitglied der Partei Die Linke und stets ein aufmerksamer Beobachter des Stadtgeschehens. Er appelliert an alle Gladbecker, sich intensiver an der Diskussion um die künftige Gestaltung des Mottbruchhalde-Vulkankegels zu beteiligen, denn die neue Mottbruchhalde werde eine der höchsten Landmarken der Region. Franz Kruse: „Durch ihre Form und Größe ist sie ein wesentliches Gestaltungsmerkmal für Brauck und das nahe angrenzende Butendorf.“ Kruse argumentiert: „Wir Gladbecker sollten uns stärker in die Planungen zur Haldengestaltung einbringen.“ Wobei Kruse ergänzend darauf hinweist: „Windräder oder Kunstwerk? Beides zusammen dürfte nicht passen, das wird es andernorts auch nicht geben.“

„Wiedererkennungswert
muss vorhanden sein“

Udo Varnhold plädiert für ein Haldensymbol mit hohem Wiedererkennungswert. „Hauptsache, man erkennt es als Teil der gewohnten Umgebung.“ Der „Engel der Kulturen“ sei durchaus interessant, auch ein Kunstwerk, das die Form eines Baumes aufnehme, sei symbolträchtig, oder auch ein Zechenrad, das die Bergbaukultur spiegele. Ein Windrad findet Udo Varnhold dagegen „nur einfallslos“. Varnhold unterstreicht, dass man auf jeden Fall ein Symbol mit heimatlichen Bezügen verwirklichen sollte.

„Dann kann ja wieder die Abrissbirne kreisen“

Lambert Sperl hält den „Engel der Kulturen“ für ein ungeeignetes Haldenzeichen, weil er eine Annäherung symbolisiere, die es in der gesellschaftlichen Praxis nicht gebe. Er formuliert: „Gladbeck im Engel-Fieber - das ist ja zumindest Zeitgeist. Wenn nach Jahren diese Welle abgeklungen ist, kann ja wieder die Abrissbirne kreisen.“

„Schritt in die
richtige Richtung“

„Ich halte die Idee, das Symbol eines Engels der Kulturen auf der Mottbruchhalde zu errichten, größtenteils für gut und für einen Schritt in die richtige Richtung.“ Das schreibt ein Schüler (Fach: Religion) an die WAZ, der namentlich nicht genannt werden möchte. Und dieser Schüler thematisiert einen Punkt, der sehr bedenkenswert ist. Der „Engel der Kulturen“ könne ein „Aushängeschild der Religionstoleranz“ sein und insofern auch zu einem ständigen Appell an die Stadtgesellschaft werden, menschliches Miteinander tatsächlich in der Praxis zu leben. „Wenn der Stadt und ihren Menschen bewusst wird, dass mit dem Aufstellen dieses Symbols das Thema nicht beendet ist, dann ist der Engel der Kulturen ein durchaus sinnvolles Projekt“, schreibt der Gladbecker. Das Haldensymbol müsse der „Anfang einer Entwicklung“ sein.

Das ist das Konzept von Landschaftsarchitekt Stephan Müller.

Zur weiteren Ergänzung: Das meint der CDU-Ortsverband Butendorf-Brauck.