Aktionen bei "Gladbeck Total" erinnern an das Schicksal von Kevin
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Gladbeck. . Beim Stadtfest “Gladbeck Total“ vermeldet die Polizei bislang ein friedliches Fest, der Platz hinter dem Rathaus wurde Freitagnacht wie geplant geräumt. Besondere Aktionen erinnerten bei dem Fest an das Schicksal von Kevin, der 2011 angegriffen wurde und seitdem im Wachkoma liegt.
Auf bemerkenswerte Weise begann am Freitagabend das Stadtfest „Gladbeck total“: 500 blaue Ballons stiegen zum Auftakt für Kevin in den blauen Gladbecker Abendhimmel auf - als ein deutliches Zeichen gegen Gewalt und für ein friedliches Fest 2012. Vor einem Jahr war der junge Gladbecker Kevin am Rande von „Gladbeck total“ tätlich angegriffen worden und bei seinem Sturz so schwer verletzt worden, dass er seitdem im Wachkoma liegt. Eine Welle der Hilfsbereitschaft für Kevin hat seitdem die Stadtgesellschaft erfasst.
„Wir wollen weiterhin mit Kevin solidarisch sein“, rief Bürgermeister Ulrich Roland zahlreichen applaudierenden Gladbeckern auf dem Willy-Brandt-Platz zu. „Wir wollen und werden Kevin nicht vergessen. Und wir wollen in unserer Stadt friedlich und respektvoll miteinander feiern.“ Die blauen Luftballons, so der Bürgermeister, sollten genau diese Botschaft transportieren - nach dem Start aus den Händen von vielen hundert Gladbecker Bürgern schwebten die Kevin-Ballons über das Dach des neuen Rathauses hinweg in Richtung Süden.
Zusammen mit dem Vorsitzenden der Werbegemeinschaft, Matthias Alt, eröffnete Roland das Fest auf dem Willy-Brandt-Platz, wo es noch einen weiteren bemerkenswerten Auftritt gab: Der Braucker Rapper MC Bilal stellte hier seinen Benefiz-Song „Für Kevin“ live vor.
Gänsehaut-Momente vor dem Rathaus
Gänsehaut-Momente direkt vor dem Rathaus: Der gut aufgelegte Gladbecker Rapper („Ich bin stolz auf meine Heimatstadt. Tut nicht so cool, macht mit!“) brachte das Publikum in Schwung und unter seiner Regie gab es auch nochmals einen Riesenapplaus für die Eltern von Kevin, die ebenfalls zur Stadtfest-Eröffnung anwesend waren. Ja, und dann startete die Eröffnungsparty mit der Coverband „Fullhouse“; und es begann ein Abend, der eben auch unter ganz besonderen Sicherheitsvorkehrungen stand, damit es ein Jahr danach an diesem Wochenende nicht zu einem zweiten Fall Kevin kommt.
Gladbeck Total
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Mit speziellem Sicherheitskonzept
Die offizielle Konzert-Veranstaltung auf dem Willy-Brandt-Platz sollte bereits eine Stunde früher gegen 22 Uhr enden, und der Bereich hinter dem Rathaus (in den Vorjahren stets Schauplatz der inoffiziellen Jugendparty) stand besonders unter Beobachtung: Mit einer zusätzlichen mobilen Wache zeigte die Polizei Präsenz. Ordnungsamt, Jugendamt, spezielle De-Eskalationskräfte, Feuerwehr, DRK und Sicherheitsleute waren zugegen. Um Mitternacht wurde der Platz, auf dem sich Freitagabend etwa 350 Jugendliche tummelten, wie geplant durch Ordnungsamt und Sicherheitsdienst geräumt.
Auf dem Sparkassendeck war zudem eine leistungsstarke Lichtanlage installiert, um den gesamten Platz beim kleinsten Anzeichen einer Eskalation taghell ausleuchten zu können. Das über viele Monate intensiv erarbeitete Konzept bewährte sich auch am Samstagabend, als auf dem Willy-Brandt-Platz die offizielle Party-Nacht mit „Magic Touch“ lief. Zeitgleich versammelten sich rund 150 Jugendliche hinter dem Rathaus, die den Platz aber zur Sperrstunde in Kleingruppe selbst verließen. Auch hier verzeichnete die Polizei keine Zwischenfälle, es blieb friedlich.
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