Gladbeck. .
Schülerinnen und Schüler aus Gladbeck zeigten in der Innenstadt lautstark Flagge: „Nein, danke!“ riefen sie den Passanten auf der Hoch- und Horster Straße zu. „Nein, danke!“ zu Atomkraftwerken und Atomenergie.
Ein kleiner Rückblick: Im März hatte die Anne-Frank-Realschule besonders umfassend auf die damals erst wenige Tage zurückliegende Atom-Katastrope von Fukushima (Japan) reagiert: Bei einem schulischen Projekttag zum Thema Atomenergie bzw. Atomausstieg sammelten die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen an der Kortestraße Informationen zum Thema und stellten viele Fakten und aktuelle Entwicklungen zusammen.
In der dortigen Klasse 10 c entstand dann zum Abschluss dieses Projekttages ein weiterer Gedanke: „Wir wollen noch mehr tun! Wir wollen möglichst auf die Straße gehen und demonstrieren!“
Und so schrieb Anne-FrankSchülersprecherin Lea Konietzka einen Brief an die weiterführenden Schulen in Gladbeck mit dem Vorschlag zu einer solchen Demo, wobei anzumerken ist: Die Schulen selbst können rechtlich gesehen nicht dazu aufrufen, aber natürlich die Schüler als öffentliche Akteure und freie Bürger.
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Und so startete nun dieses besondere Demo, bei der vor allem Anne-Frank-Realschüler, Waldorfschüler und Heisenbergschüler mit dabei waren. Sternförmig ging es in die Innenstadt zum Europaplatz und dann weiter zur Abschlusskundgebung vor dem Rathaus, zu der auch Bürgermeister Ulrich Roland und Sozialdezernent Rainer Weichelt erschienen.
Per Flyer wurden 22 Demosprüche gegen AKW an die Teilnehmer verteilt
„Wir sind nicht einverstanden, die Atomkraftwerke länger laufen zu lassen.“ - „Wir Schüler sind nicht unpolitisch, sondern an öffentlichen Themen interessiert!“ - „Wir wollen, dass unsere Kinder mit dieser Risiko-Technologie nichts mehr zu tun haben.“
Kontra Atom
Einige wenige Zitate aus den Redebeiträgen machen bereits deutlich, dass die jungen Gladbecker äußerst selbstbewusst und mit großem Engagement zur Anti-AKW-Demo schritten. Sogar an eigene Ordner war gedacht; per Info-Flyer wurden zudem 22 Demosprüche gegen AKW’s an die Teilnehmer verteilt: „Atomkraft ist scheiße, in Japan gibt’s Beweise!“ - „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut!“ - „Ob E.ON oder Vattenfall, am Ende gibt’s ‘nen lauten Knall!“ - „Hinter der Atomkraft steht das Kapital - der Kampf gegen Kernkraft ist international!“
Immer wieder tauchten zwei bestimmte Daten in den Beiträgen und auch auf Plakaten und Schildern auf: April 1986 und März 2011. Tschernobyl und Fukushima. Marlon Bösherz an der Gitarre sang genau das, was diese Demo vermitteln wollte: „I say no!“
Weitere Informationen zum Projekttag der Anne-Frank-Realschule.