Essen. . Mehrere tausend Anti-Atom-Demonstranten werden am Samstag in der Essener City erwartet. Die Demo geriet in der jüngsten Vergangenheit immer häufiger zum Familienereignis. Und damit steht die Frage im Raum: Müssen Kinder da mit?
An diesem Samstag, 2. April, werden Tausende in der Essener Innenstadt zur Anti-Atom-Demo erwartet. Man kann davon ausgehen, dass es keine Veranstaltung für eingefleischte Atomkraftgegner, sondern auch ein Familienereignis ist. Zumindest ein bisschen. Darauf schließen lassen Szenen der letzten Kundgebungen, die es in der Stadt gegeben hat – so wie am vergangenen Montag: Da wurden Ballons aufgeblasen, Plakate lehnten an Hosenbeinen. Es war eine friedliche Szenerie.
Die Stimmung war fröhlich, das Ziel klar. Druck sollte auf die Bundespolitik ausgeübt werden, damit nach dem dreimonatigen Moratorium die derzeit abgeschalteten Meiler nicht wieder ans Netz gehen und weitere abgeschaltet werden. Nur wenige Menter von einem Greenpeace-Aktivisten entfernt spielten Kinder Fangen, flitzten zwischen den Demonstranten hindurch. Langsam wuchs die Menge, bald wurde es irgendwann schwieriger, die Kleinen im Blick zu behalten.
Wie viel Protest tut Kindern gut?
Bis der Protest-Zug sich - vorbei am Hauptbahnhof - in Marsch setzte, waren 250 Demonstranten auf dem Platz versammelt. Und damit stand die Frage im Raum: Müssen Kinder da mit? Nur schwer lässt sich abschätzen, wie viele Menschen jetzt zu einer Demonstration kommen. Die Anti-AKW-Debatte ist in vollem Gange, bekommt weit mehr Aufmerksamkeit als in den vorangegangenen Jahren. Doch wie viel Menge, wie viel Protest tut Kindern gut? Wo ist die kritische Linie, ab der man Fünfjährige, Siebenjährige, wie sie nun über den Platz hüpften, lieber zu Hause lässt? Die Meinungen gehen auseinander. Nicht früh genug könne man Kinder aufklären, sagen die einen. Die anderen lehnen Protestmärsche ab, halten Diskussionen um politische Inhalte von ihnen fern.