Kinder sind unmündig. Sie wissen wenig und glauben erst mal das, was man ihnen erzählt. Deshalb ist es unredlich, Kinder politisch zu instrumentalisieren. Zum Beispiel, indem man ihnen ein Anti-Atomkraft-T-Shirt anzieht. Da kann die lachende Sonne noch so sehr in Mode sein. Man instrumentalisiert Kinder auch, indem man sie mitschleppt auf eine Demonstration.
Ich will beides nicht tun: Weder meinen Söhnen Anti-Atomkraft-T-Shirts anziehen, noch sie mitnehmen auf eine Demo. Dabei finde ich Erziehung zum kritischen Denken wichtig. Denn sie sollen sich ja eine eigene Meinung bilden. Und unbefangen Fragen stellen. Wer aber demonstriert oder seine Meinung auf T-Shirts spazierenträgt, der stellt keine Fragen. Sondern der meint, Antworten schon gefunden zu haben.
Ich achte lieber darauf, dass meine Söhne das Licht hinter sich ausmachen, wenn sie einen Raum verlassen. Und sehe zu, dass sie Radfahren und Laufen, statt immer im Auto zu sitzen. Sowas finde ich besser, als Kinder als Statisten einzusetzen in politisch aufgeladenen Debatten.