Gladbeck. An fünf ehemaligen Schachtanlagen in der Stadt könnten im Mai nächsten Jahres "SchachtZeichen" gesetzt werden. Doch dafür braucht es Helfer und Sponsoren.

Jeden Morgen sollen sie aufsteigen, der Sonne entgegen. Sich leise im Wind wiegend, werden sie die Geschichte des Strukturwandels im Revier erzählen. 400 gelbe Ballone sollen, so ist es geplant, im Mai 2010 über den ehemaligen Schachtstandorten im gesamten Ruhrgebiet schweben und so eine ca. 4000 Quadratmeter große unübersehbare Kunstinstalltion in den Himmel des Ruhrgebiets malen.

Ein ehrgeiziges Projekt der Kulturhauptstadt-Macher, das ganz viele helfende Hände benötigt - und eine gründliche Vorbereitung. Auch in Gladbeck ist das städtische 2010-Team schon jetzt mit der Planung beschäftigt.

In Gladbeck

Fünf Standorte könnten Gladbecks Beitrag zum „SchachtZeichen 2010” sein: Die Schachtanlage Mathias Stinnes (Boystraße, Roßheidestraße), Graf Moltke 1 (Horster Straße), Graf Moltke 3/4 (Luxemburger Straße), Möller 1 (Karl-Schneider-Straße) sowie die ehrwürdige Maschinenhalle in Zweckel (Zweckel 1/2). Fünf Helium-Ballone mit einem Durchmesser von knapp vier Meter also allein für die Stadt Gladbeck. Das ist schon finanziell gesehen nicht so leicht zu bewerkstelligen. Deshalb werden für alle Standorte revierweit noch Sponsoren gesucht. „Ein Gladbecker Standort ist bereits gesichert, ein Sponsor gefunden”, freut sich Kulturamtsleiter Lothar Sikorski. Doch es bleibt weiterhin viel zu tun, und deshalb will das Kulturamt nach den Ferien in der Stadt für „SchachtZeichen” kräftig die Werbetrommel rühren. Weitere Geldgeber gilt es für das gelbe Groß-Projekt zu interessieren.

Und da „SchachtZeichen” mehr sein soll als eine schön an zu sehende Kunstinstallation, müssen auch noch viele engagierte Helfer mit ins Boot. Denn an den einzelnen Standorten sollen Feste stattfinden, die die Kultur-Vielfalt des Reviers zum Thema haben. Schulklassen, Vereine und Verbände könnte dort die Geschichte der Region erzählen. Firmen ihre Leistungen präsentieren und so den gelungenen Strukturwandel nachvollziehbar machen.

Stadtteilfeste

Einmal in der Woche eine große Aktion an jedem Standort, das kann sich auch Lothar Sikorski für die fünf Gladbecker Auflassorte der Ballone vorstellen. Ein Stadtteilfest beispielsweise. Gruppen wie die Knappen und die IGBCE haben ihre Hilfe auch bereits fest zugesagt. Doch je mehr „Paten” sich der Aktion annehmen desto besser. „Wir hoffen natürlich weitere Gruppen und Vereine aus der Stadt für die SchachtZeichen zu begeistern”, sagt Sikorski. Von der Freiwilligen Feuerwehr über die Plattdeutsche Abendgesellschaft bis zu den Pfadfindern – sie sind alle gern gesehene Helfer, die dann natürlich auch für das vielfältige kulturelle, gesellschaftliche und soziale Leben in der Stadt stehen würden.

Zudem werden aber auch viele helfende Hände benötigt: Aus Sicherheitsgründen müssen die Ballone nämlich abends eingezogen, nachts gut geschützt gelagert und morgens wieder aufgelassen werden. Wären dann auch noch tagsüber kundige Ansprechpartner vor Ort, die die Besucher über die SchachtZeichen-Aktion informieren, wäre das Kulturhaupdtstadt-Projekt so richtig perfekt. Bis die 400 gelben Ballone also im Mai des Jahres 2010 über den Schachtstandorten aufsteigen können überall im Ruhrgebiet, bleibt noch vieles zu tun.