Bisher ist Roberto Giavarra der einzige Sponsor für die 2010-Ballonaktion. Auf die Zuggurte kann er sich verlassen

Moers hat vier. Definitiv, erklärt Hannah Neumann, die im Auftrag der Kulturhauptstadt dem Projekt Schachtzeichen Schwung verleihen soll. Während ausgerechnet die Stadt im Niederrheinischen verbindliche Signale sendet, hängen viele Botschaften aus dem Herzen des Ruhrgebiets noch ohne Finanzierungszusage in der Luft: In Essen könnten es 59 sein, in Bochum 55. Denn die große Welle der Begeisterung, die jene bunten Heliumballons über den ehemaligen Stätten des Bergbaus gen Himmel tragen sollte, sie ist bisher ausgeblieben. Der Enthusiasmus hält sich auch auf lokaler Ebene - wie berichtet - in Grenzen: Von 18 Schächten kommen neun als Ballon-Ankerplätze in Frage, und bisher hat mit Roberto Giavarra erst ein Sponsor zugesagt. Er will mit seinem Sohn Dominic Mitte Mai auf Arenberg Fortsetzung einen Ballon steigen lassen. 5000 Euro zahlt er dafür aus der eigenen Tasche, doch damit nicht genug des geforderten Engagements: Der Geschäftsbereichsleiter des Gladbecker Caritas-Verbandes muss dafür sorgen, dass der Ballon morgens in die Lüfte steigt („mit einer Winde wäre es einfacher”), und er muss das Schachtzeichen abends sicher am Boden vertäuen. Das soll nicht ohne Beteiligung der Öffentlichkeit über die Bühne gehen, Giavarra denkt darüber nach, Grundschulen am morgendlichen Ballon-Hissen teilhaben zu lassen, und an den Abenden will er für ein kleines Kulturprogramm mit Musik und Gesang sorgen. In diesem Ziel weiß er sich einig mit Kulturamtsleiter Dieter Wollek, der das abgehobene Projekt nach Kräften unterstützt. Und immerhin, um eines muss sich Roberto Giavarra keine Sorgen machen: Ein Dortmunder Unternehmen hat zugesagt, alle Zuggurte für die Ballons zu finanzieren.

Die Zahl der Schachtzeichen kann auch in Bottrop noch steigen. Hannah Neumann wirbt intensiv um Großsponsoren, deren Spenden dann einzelnen Standorten zugute kommen könnten.