Gladbeck. Mehr Grün fürs Klima, mehr Sicherheit für Radler. Der Umbau der Goethestraße geht weiter. Warum davon auch eine Gladbecker Kultkneipe profitiert.
Der Umbau der Goethestraße soll weitergehen. In der Fußgängerzone, zwischen Hochstraße und Lambertistraße, sind die Maßnahmen bereits seit 2023 abgeschlossen. Für den zweiten Bauabschnitt, der den Bereich zwischen Lamberti- und Friedrichstraße umfasst, steht die Entwurfsplanung schon. Nun bereiten die Planer im Rathaus den dritten Bauabschnitt von der Friedrich- bis zur Wilhelmstraße vor. In diesem Bereich ist die Goethestraße von besonderer Bedeutung für die Innenstadt. So gilt es, durch die Umgestaltung gleich mehrere Interessen unter einen Hut zu bringen. Beispiel: Ist der Umbau abgeschlossen, kann das auch eine Verbesserung für die Gastronomie in diesem Bereich bedeuten.
Vorm Gladbecker Café Goethestraße gibt es bereits einen kleinen Außenbereich
Eine Bankreihe, fest verschraubt an der Hauswand, davor kleine, im Boden verankerte Tische. So sieht aktuell die Außengastronomie der Kult-Kneipe Café Goethestraße aus. Die Umbaupläne sehen vor, die Straße im Abschnitt von der Friedrich bis zur Wilhelmstraße mit einem sogenannten Multifunktionsstreifen zu versehen. Auf einer Breite von 2,50 Metern sollen dort Fahrradabstellanlagen, Bänke und auch Grünflächen angelegt werden.
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Das erhöht das Wohlbefinden der Passanten und Anwohner in diesem Bereich – und kann eben auch einen größeren Außenbereich fürs Café Goethestraße bedeuten. Der Gastrobetrieb, so die Vorstellung im Rathaus, soll den Streifen nämlich ebenfalls nutzen können. So wäre noch mehr Platz fürs Bierchen oder den Cocktail im Freien. Diese vielseitig zu nutzenden Streifen im Straßenraum sind übrigens ein Novum für Gladbeck. „Sie sind im Grunde so etwas wie die konsequente Fortentwicklung der Hochbeete, um mehr Grün in die Stadt zu bringen“, erklärt Stadtbaurat Volker Kreuzer.
Die Goethestraße soll eine „echte“ Einbahnstraße werden
Große Beachtung findet in der Neuplanung auch der Fahrradverkehr. Eine Fahrradstraße ist die Goethestraße in diesem Abschnitt zwar schon, allerdings mit ziemlich veralteten Markierungen. Nun ermöglicht der Umbau die Anpassung an die Vorgaben des aktuellen Fahrradstraßenkonzepts. Dabei geht es vor allem um die Markierungen: Es wird ein unterbrochener Breitstrich aufgezeichnet, ebenso große Piktogramme mit dem Verkehrszeichen „Fahrradstraße“ und Sicherheitstrennstreifen, um Abstand zu den geparkten Fahrzeugen zu halten.
Darüber hinaus soll die Goethestraße straßenverkehrsrechtlich von einer „unechten“ zu einer echten Einbahnstraße werden. Die Verwaltung sieht keine Notwendigkeit dafür, die Fahrtrichtung nach Norden in den „sensiblen innerstädtischen Bereich zu ermöglichen“. Begründung in der Verwaltungsvorlage: „Eine Konzentration aller Verkehre, die in den dritten Bauabschnitt der Goethestraße einfahren, auf die Einmündung an der Wilhelmstraße als übergeordnete Hauptverkehrsstraße macht mit Blick auf die städtische Verkehrsführung Sinn und entlastet die Nebenstraßen“.
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Die Ausfahrt in die Wilhelmstraße wird ebenfalls umgestaltet
Im südlichen Bereich des dritten Bauabschnitts, der von Wohn- und Gewerbenutzung geprägt ist, wird die Fahrbahn der Goethestraße im Bereich der neu geschaffenen Stellplätze um 0,75 Meter verbreitert, um den Sicherheitstrennstreifen vom ruhenden Verkehr zum Schutz der Radfahrer zu gewährleisten. Die Ausfahrt von der Goethestraße in die Wilhelmstraße wird umgestaltet und hat noch eine Breite von fünf Metern. Die Radverkehrsführung wird aus der separaten Furt in die Kreuzung verlegt, um somit eine einheitliche und einfache Radverkehrsführung zu gewährleisten.
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Immer ein viel und kontrovers diskutiertes Thema, besonders in der Innenstadt: die Parkplatzsituation. Hier gibt es gute Nachrichten für die Goethestraße. Nach dem Umbau wird zwar an einigen Stellen anders geparkt werden, nämlich beispielsweise längs statt diagonal zur Fahrbahn. Unterm Strich bleibt es aber bei den – nimmt man den Parkplatz an der Ecke zur Friedrichstraße dazu – 83 Stellplätzen, die in diesem Bereich aktuell auch schon vorhanden sind.
Acht neue Stellplätze auf dem Parkplatz und ein Blühstreifen für die Apfelwiese
Im Bereich des Parkplatzes werden acht neue Stellplätze geschaffen, um die im Straßenbereich wegfallenden Stellplätze auszugleichen. In der Friedrichstraße werden die Schrägstellplätze in Parallelstellplätze umgewandelt. So wird eine kleine Fläche frei, um einen Blühstreifen für die Apfelwiese anlegen zu können. Zusätzlich wird ein neuer Weg über die Wiese zum Parkplatz führen. Außerdem erhält der Parkplatz auch noch eine zusätzliche Ausfahrt an der Goethestraße.
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Mit dem Umbau der Goethestraße in diesem Abschnitt sind bei den Planern wichtige Ziele verknüpft. Einmal soll das Radfahren dort komfortabler und sicherer sowie die Verkehrsbelastung an der Ecke Friedrichstraße/Goethestraße verringert werden. Darüber hinaus erhält der Bereich viel mehr an Aufenthaltsqualität, weil der Straßenraum dort eine neue Nutzung erfährt. Und mehr Grün für die Innenstadt gibt es auch noch. Die Pläne wird die Verwaltung auch noch in einer Bürgerinformation vorstellen. Mit dem Baubeginn rechnet der Stadtbaurat nicht vor 2025.