Gladbeck. St. Johannes liebt Karneval, und die Gladbecker lieben St. Johannes: Geschichten einer ausgelassenen Karnevalsnacht in der Stadthalle.
Ahoi und Helau! Die Gemeinde St. Johannes hatte eingeladen, und die Gladbecker sind gekommen. Karneval in der Mathias-Jakobs-Stadthalle, in diesem Jahr und an diesem Samstag unter dem Motto „St. Johannes auf dem Piratenschiff“. Ein cleveres Motto, das viele Teilnehmer zu schönen Kostümideen inspirierte und auch dadurch zu einer ausgelassenen Stimmung beitrug.
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Pünktlich um 19:30 Uhr kapern die Piraten ihr Piratenschiff in der Stadthalle. Die Sitzungspräsidenten Phillip Hemmers und Henning Habeth führen ihre Elferrat-Piraten-Truppe sicher auf die Bühne. Die Freude ist groß. Jubelnd und klatschend erwartet sie das stehende Publikum bereits.
Gladbecker würdigen Aufwand der Gemeinde: „Sehr schönes Programm“
Mit dabei sind Mutter Susanne Fischer (59) und Tochter Lisa Pieper (34). Zusammen mit Freunden genießen sie die Musik und bewundern die Mühe, die hinter dem Bühnenbild steckt. Susanne Fischers Freund ist Mitglied des Elferrats und sie weiß, wie viele Stunden Arbeit dafür anstanden. Beide Frauen sind dem Motto gefolgt und als Piratinnen verkleidet. Für die beiden darf an Karneval eine Verkleidung und die gute Laune auf keinen Fall fehlen. Bunt und stimmungsvoll - das ist an diesem Abend definitiv der Fall.
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Die Freundinnen Marie (68) und Christa (67) sind früher regelmäßige Karnevals-Feierer gewesen. Durch Zufall kamen sie dieses Jahr wieder an Karten und erfreuen sich an dem „sehr schönen Programm“, sagt Marie. Für die Frauen gehört in der Karnevalszeit Singen, Tanzen und Schunkeln in einer fröhlichen Gemeinschaft mit dazu.
Karneval in Gladbeck: „St. Johannes kriegt mich, obwohl ich kein Karnevalstyp bin“
Ein besonders kreatives Kostüm hat eine Freundesgruppe, die bereits im letzten Jahr bei der Feier dabei war. Die Zahl „Pi“ auf dem T-Shirt und ein Fragezeichen auf dem Kopf. Na, was bedeutet das wohl? Das Fragzeichen steht für „Raten“. Kombiniert mit dem Pi vorweg sind es also dem Motto entsprechend „Pi-Raten“. Matthias Miosge (36) ist Teil der Gruppe. Der eigentliche „Karnevals-Muffel“ verkleidet sich nicht gerne, gibt aber zu: „St. Johannes kriegt mich, obwohl ich kein Karnevalstyp bin“.
Rechts daneben warten schon die als bunte „Papageien“ verkleideten Frauen auf ihren Tanzauftritt auf der Bühne. Stephanie Stork (39) ist mit dem Karneval groß geworden. Sie kommt aus der Gemeinde St. Johannes und freut sich auf ihre persönlichen Highlights „Basti und Stefan“, die die „politische Seite“ des Karnevals abdecken sowie auf die vielen Tanzgruppen. Ihr gefällt das Gesamtkonzept, das sei es, was einen immer wieder hier hinführe.
Publikum ist begeistert vom Karneval in Gladbeck: „Ungewöhnlich gut“ und „sehr gelungen“
Dem Motto etwas entgegen wirken die Gärtner. Grün, gelb und blumig sticht die Gruppe aus Familie und Freunden hervor. Mandy Berger-Bringsden (37) klärt lachend auf: „Wir hatten keine Ahnung, dass es ein Motto gibt“. Normalerweise sind die Freunde in anderen Städten unterwegs, sind durch Bekannte im Elferrat aber hier. Mandy Berger-Bringsden findet die Veranstaltung „ungewöhnlich gut“ und „sehr gelungen“. Ihr gefällt vor allem, dass alle verkleidet sind und Spaß haben; „wann verkleidet man sich sonst?“.
„Den Karneval feiern wir seit 1979“, informiert Christian Enxing, Vorsitzender des Karnevalsvereins St. Johannes. Seit über 40 Jahren proben alle ehrenamtlichen Künstler jedes Jahr ein neues Programm, um den Karneval nach Gladbeck zu bringen. Ab den Sommerferien startet bereits die Probe, ab dem 11. November wird dann intensiv geprobt. Die Veranstaltung gilt insbesondere den Pfarreien St. Lamberti und St. Johannes und natürlich „allen Gladbeckern und Nicht-Gladbeckern“, so der Vorsitzende.
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Und die haben Lust, die Sitzung am Samstag ist natürlich ausverkauft. Das Publikum darf sich in diesem Jahr auf neue Gesichter freuen. Zum ersten Mal dabei ist der neue Probst Thomas Zander, der die Möglichkeit nutzt, sich den Gladbeckern humorvoll vorzustellen. Auch neu sind die Tanzschule Schaub und eine Tanzgarde aus Oberhausen.
Gladbecker feiern sich und den Karneval bis tief in die Nacht
Mitsingend und mittanzend sind es die Narren, die zusammen mit den ehrenamtlichen Künstlern den Abend besonders machen. Der Elferrat hat das Schiff und den Saal fest im Griff und nach der dreistündigen „Seefahrt“ feiert die Gemeinde noch gemeinsam mit DJ „Luke Delong“ tanzend und singend bis tief in die Nacht.
Auch im kommenden Jahr plant der aktuell aus 15 Personen bestehenden Elferrat mit einem vollen Saal und vielen karnevalsfrohen Narren. Eine echte Empfehlung für alle Jeckinnen und Jecken. Gladbeck Helau.