Gladbeck. Gladbecker Fußballvereine wurden wiederholt Opfer von Einbrüchen. Die Vereine wollen mehr Sicherheitsmaßnahmen, die Polizei erklärt, was hilft.

Ausgerechnet während der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen: Im Vereinsheim des SV Zweckel (SVZ) wurde am vergangenen Wochenende eingebrochen. Unbekannte Täter stahlen einen Geldtresor, verwüsteten zum Teil auch die Räumlichkeiten des Fußballclubs aus dem Gladbecker Norden. Ein Einzelfall ist der Einbruch nicht, auch der BV Rentfort ist betroffen. An der Dorstener Straße 43, der Heimat des SVZ, ist es bereits der dritte Diebstahl dieser Art in fünf Jahren. Auch andere Gladbecker Vereine – vom Tennisclub bis zum Kleingartenverein – kennen das Problem.

Die Täter, die sich in Zweckel in der Nacht von Freitag auf Samstag Zutritt in das Vereinsheim verschafften, nutzten im wahrsten Sinne des Wortes die kleinste Gelegenheit, um einzubrechen. „Man ist durch ein kleines Fenster, durch das ich als Erwachsener jedenfalls nicht durchpasse, eingestiegen“, erklärt SVZ-Vorsitzender Uli Wloch. Videokameras sollen in Zweckel künftig weitere Einbrüche verhindern.

Gladbecker Fußballverein hofft nun auf Videoüberwachung

Eigentlich sind alle Fenster rund um das Vereinsheim zusätzlich durch Gitterstäbe davor geschützt, lediglich drei kleine Fenster waren bis dato nicht extra gesichert. Durch eins davon gelangten die Täter in einen Lagerraum, der in die Küche führt, wo der Tresor stand. Doch damit nicht genug, „man hat alle Behältnisse durchsucht, auch nach Schlüsseln“, erklärt Wloch. Der Vorsitzende versichert: „Wir werden uns mit der Stadt besprechen, um eine Videoüberwachung bei uns zu installieren.“

Im Sinne des Vereins sei es eigentlich nicht, seine Mitglieder und andere Gäste auf der Platzanlage zu filmen, so der Zweckler. Nach mehreren Zwischenfällen, auch Vandalismus gab es schon an der Dorstener Straße, sieht sich Uli Wloch aber zu den präventiven Maßnahmen gezwungen: „Es ist einfach zu viel geworden in letzter Zeit.“

Was die Polizei den Sportvereinen rät

Das bestätigen auch jüngste Ereignisse in Rentfort. Vier Tage nach den Vorfällen in Zweckel hat auch der Ballspielverein aus dem Gladbecker Westen ein Einbruch zu vermelden. Von Dienstag auf Mittwoch knackten Unbekannte die Sicherheitstüren an der Hegestraße. BVR-Vorsitzender Reinhard Schwarz beschreibt: „Beide Türen, die Außen- und Innentür, sind komplett zerstört.“ Im Vereinsheim selbst waren die Täter wie schon in Zweckel auf Geld aus, ansonsten, „ist außer Zerstörung nichts passiert.“ Unter anderem seien mehrere Schränke und Schubladen in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine Videokamera, die am Rentforter Platz schon länger angebracht ist, hat die Diebe jedenfalls nicht abgeschreckt.

Mit Gewalt: Die Tür beim Gladbecker BV Rentfort muss mit schwerem Gerät aufgebrochen worden sein.
Mit Gewalt: Die Tür beim Gladbecker BV Rentfort muss mit schwerem Gerät aufgebrochen worden sein. © BV Rentfort

Mit schwerem Werkzeug müssen die beiden Schlösser der Massivtüren, die zum Vereinsheim führen, aufgebrochen worden sein. Für Reinhard Schwarz ist wichtig, „dass die anderen Vereine vorgewarnt sind“. Es gelte jetzt verstärkt darauf zu achten, alles Nötige zu unternehmen, um sich vor Einbrüchen zu schützen. Was rät die Polizei Gladbecker Vereinen? Corinna Kutschke, Pressesprecherin der Polizei, sagt: „Es ist was anderes als in den eigenen vier Wänden.“

Sie rät dazu, keine Wertsachen in den Räumlichkeiten aufzubewahren, die Clubkasse sollte vor Schließung mitgenommen und andernorts untergebracht werden. Außerdem sollten die Vereine immer darauf achten, alle Fenster abends zu schließen. Und weiter: „Optik und Akustik wirken auch immer präventiv. Das Vereinsheim sollte gut ausgeleuchtet sein, Bewegungsmelder können helfen. Eine Alarmanlage gibt es mittlerweile auch schon für eine schmale Mark, etwas, dass richtig krach macht.“ Kriminelle wollen bei solchen Taten selbstredend nicht entdeckt werden, eine freie Sicht auf Türen und Fenster des Vereinsheims sei auch sehr hilfreich, so Kutschke. Zum Thema Videoüberwachung sagt sie: „Da macht es Sinn, einen Rechtsanwalt zurate zu ziehen.“