Gladbeck. Eine Internetseite zeigt, wo Gladbeck vor Hundertmillionen von Jahren lag und welche Dinos über die Hochstraße flaniert sein könnten.

Am Anfang war das Nichts. Vor 750 Millionen Jahren war Gladbeck schlicht und ergreifend noch nicht da – warum? „Die entsprechende tektonische Platte lässt sich nicht so weit in die Vergangenheit verfolgen.“ Das sagt zumindest die Internetseite dinosaurpicture.org, die sich die Mühe gemacht hat, einzelne Orte auf der Welt im Wandel der Zeitalter aufzuführen: Einfach eine Zeit wählen, etwa das erste Auftauchen grüner Agen vor 750 Millionen Jahren, die Stadt eintippen, fertig. Und wie sah es nun aus in Gladbeck in den letzten paar Jahrmillionen?

Wie gesagt, als die ersten Algen durch die Ursuppe schlabberten, war Gladbeck noch gar nicht da. Vor 540 Millionen Jahren feiert Gladbeck dann Premiere – also zumindest das Stück Land, das mal Gladbeck heißen wird. Und es ist auch noch nicht so ganz da, wo es mal sein wird: Erstens liegt es unter einer dicken Eisschicht und zweitens am Nordpol. Zu dieser Zeit, im „frühen Kambrium“, hat die Welt gerade ein Massensterben wie später bei den Dinosauriern hinter sich, die Tierwelt im Meer explodiert geradezu.

Gladbeck ganz früher: erst Insel, dann Armageddon

Als sich die ersten Wirbeltiere entwickeln, vor 470 Millionen Jahren, ist Gladbeck plötzlich eine Insel, und das Puzzle der tektonischen Platten schiebt die Landmasse langsam vom Nordpol Richtung Süden. Die Wirbeltiere machen vor 430 Millionen Jahren allerdings größtenteils wieder einen Abgang, schon wieder radiert ein Massensterben Tiere aus. Dafür entwickeln sich die ersten Pflanzen an Land, und die überlebenden Tiere wandern aus den Meeren ans Festland.

Gladbeck vor 540 Millionen Jahren: Unterm Gletscher und am Nordpol.
Gladbeck vor 540 Millionen Jahren: Unterm Gletscher und am Nordpol. © Ian Webster | schlömer

Vor 400 Millionen Jahren läuft schließlich das erste Wirbeltier an Land, und Gladbeck liegt an der Küste eines Urkontinents. Die Tierwelt kann derweil schon Spezies vorweisen, die wie heute noch kennen und fürchten: Haie und Skorpione. Vor 300 Millionen Jahren wurschtelt sich Gladbeck immer mehr ins Innere des Kontinents, während Pflanzen den Sauerstoffgehalt der Luft erhöhen – und sich riesige Insekten in verschiedene Arten aufgliedern, deren Nachfahren uns heute summend den Schlaf rauben.

Wie in „Jurassic World“: Dinosaurier stapften durch Gladbeck

Vor 220 Millionen Jahren liegt Gladbeck dann am Rande eines Gletschers – und die ersten Dinosaurier bevölkern die Erde. Dann ein großer Sprung 100 Millionen Jahre nach vorne, Gladbeck liegt immer noch am Rande eines Gletschers, aber schon ungefähr dort auf der Welt, wo die Menschen heute über die Horster Straße flanieren. Damals flanierten allerdings Dinosaurier über die Einkaufsstraße der Zukunft, etwa der T-Rex-ähnliche Megalosaurus, der relativ bekannte Iguanodon und der pflanzenfressende Mantellisaurus. In den Meeren in Gladbecks Nähe schwammen der Pliosaurus (ein Meeresreptil, kein Dinosaurier) und der Mosasaurus (bekannt aus den „Jurassic World“-Filmen).

Als vor 35 Millionen Jahren die ersten Primaten über den Erdball stolpern, sieht die Welt schon ziemlich genau so aus, wie wir sie heute kennen. Ein paar Gletscher vor 20 Millionen Jahren verändern das Bild Europas zwar wieder ein bisschen, dafür tauchen in der Wiege der Menschheit, in Afrika, die ersten Humanoiden auf. So weit verfolgt die Internetseite die Reise Gladbecks, vom eisbedeckten Flecken Land am Nordpol hin zu einer gemäßigten Zone in Westeuropa.

>> EIN METEORIT LÖSCHT DIE DINOSAURIER AUS UND FRIERT GLADBECK EIN

  • Vor ungefähr 66 Millionen Jahren schlägt ein Asteroid im heutigen Mexiko ein und beendet mit einer neuen Eiszeit die Ära der Dinosaurier.
  • Gladbeck wird abermals von einem Gletscher überzogen
  • Es dauert noch gute 30 Millionen Jahre, bis das Eis die Gladbecker Landfläche wieder freigibt.