Gladbeck. Jedes Jahr weht am 8. Juli eine besondere Flagge vor dem Rathaus in Gladbeck. Diese Bedeutung hat die „Mayors for Peace“-Flagge.

Eine weiße Friedenstaube auf grünem Untergrund ist in der Mitte einer großen, weißen Flagge zu sehen, die am Samstag, den 8. Juli vor dem Rathaus in Gladbeck gehisst wird. Unter der Taube steht „Mayors for Peace“, auf Deutsch „Bürgermeister für den Frieden“ geschrieben. Doch was hat es mit der Flagge auf sich, die jedes Jahr am 8. Juli vor dem Rathaus weht?

Flagge vor Gladbecker Rathaus erinnert an Rechtsgutachten gegen Atomwaffen

Die Flagge soll an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag vom 8. Juli 1996 erinnern, wie Monika Hocks von der Stadt Gladbeck erklärt. Das Gutachten lege fest, dass der Einsatz von Atomwaffen, wie auch die Androhung eines Einsatzes, gegen internationales Recht und gegen Vorschriften und Prinzipien des humanitären Völkerrechts verstoße. Hocks führt aus: „Noch immer bedrohen rund 12.500 Atomwaffen die Existenz der Menschheit, die Atommächte rüsten auf. Das Netzwerk „Mayors for Peace“ versucht, durch Kampagnen und Aktionen die Abschaffung von Atomwaffen zu bewirken.“

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Das Netzwerk „Mayors for Peace“ wurde 1982 gegründet, mehr als 8250 Städte in 166 Ländern gehören dem Netzwerk heute an, darunter 850 Städte in Deutschland. Neben Gladbeck beteiligen sich rund 500 weitere deutsche Städte an dem Flaggentag. „Mit dieser Aktion setzen wir ein sichtbares Zeichen für eine friedvolle Welt ohne Atomwaffen und bringen auch erneut ihre Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck“, so Hocks. Gladbeck ist seit 1985 Mitglied der „Mayors of Peace“.