Gladbeck. In einem Schreiben an Ministerpräsident Hendrik Wüst spricht sich Gladbecks Bürgermeisterin Bettina Weist für den beschleunigten A52-Ausbau aus.

Bürgermeisterin Bettina Weist appelliert an die Landesregierung, alle Beschleunigungsmöglichkeiten für den Ausbau der A52 zu nutzen. Sie bezieht sich dabei auf die Beschlüsse des Koalitionsausschusses in Berlin, wonach unter anderem der Autobahnausbau vom Kreuz Essen Nord durch Bottrop und Gladbeck bis zur Anschlussstelle Buer-West Aufnahme ins „Genehmigungsbeschleunigungsgesetz“ finden soll. In einem Brief an Ministerpräsident Hendrik Wüst bittet die Bürgermeisterin nun darum, dass er sich dafür einsetzt, alle Möglichkeiten zu nutzen, damit der Bau schneller vonstattengeht.

In ihrem Brief schreibt die Bürgermeisterin: „Der Mehrwert für die Stadtentwicklung in Gladbeck und damit für die Stadtgesellschaft kann nicht hoch genug bewertet werden.“ Bettina Weist erinnert daran, dass Land und Stadt eine Vereinbarung getroffen haben, die unter anderem eine Verpflichtung enthielt, „den Streckenabschnitt zwischen A2 und Anschlussstelle Gelsenkirchen Buer-West unverzüglich im Anschluss an den Streckabschnitt südlich der A2 zu errichten.“

Realisierung der A52 ist eine Chance für Gladbeck

Die Realisierung der A52 sei die Chance, so die Bürgermeisterin, um eine hohe Belastungssituation für Gladbeck nach jahrzehntelanger Diskussion endlich zu beenden und der Stadtentwicklung neue Chancen zu eröffnen: „Für die Stadt bedeutet die bestehende Planung mit einem 1,5 Kilometer langen Tunnel, dass die heutige massive Barriere B 224 verschwindet und die Chance besteht, getrennte Stadtteile wieder zusammenwachsen zu lassen.“

Weiter verweist sie Chancen, die sich aus Sicht der Stadtverwaltung aus dem Tunnel ergeben. Für die Stadt bedeute dass, dass die heutige massive Barriere B 224 verschwindet und die Chance bestehe, getrennte Stadtteile wieder zusammenwachsen zu lassen. Belastungen durch Verkehrslärm und Abgase würden verringert, neue Verbindungen vor allem für den Fuß- und Radverkehr und innerstädtische Grünflächen könnten geschaffen werden. „Für eine dicht besiedelte Stadt wie Gladbeck, die eingerahmt ist von regionalen Grünzügen und deren bauliche Entwicklung „auf die grüne Wiese“ somitweitgehend ans Ende gelangt ist, stellt dieses Projekt daher eine Jahrhundertchance dar.“

Bürgermeisterin lädt Ministerpräsidenten nach Gladbeck ein

In ihrem Schreiben erläutert Bettina Weist auch die Planungen, die vor Ort parallel zu den Autobahnplanungen laufen – etwa unter dem Titel „37° Nordost – Gladbeck wächst zusammen“. Aktuell laufe die Auslobung für einen städtebaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb: „15 Planungsteams werden darin um die beste Idee für die zukünftige Entwicklung entlang des Tunnels wetteifern“, so die Bürgermeisterin, die den Ministerpräsidenten ausdrücklich auch nach Gladbeck einlädt, um ihm „die Chancen für die Stadt Gladbeck durch dieses Autobahnprojekt“ vor Ort zu erläutern.

Widerstand gegen die Berliner Pläne kommt unter anderem von den Grünen vor Ort und aus dem Bürgerforum. Hier dürfte der Brief der Bürgermeisterin entsprechend Widerspruch provozieren.