Gladbeck. Die alten Bahnsteige des Bahnhofs Gladbeck Zweckel werden barrierearm modernisiert. Der Halt wird Mobilstation, um die Nahmobilität aufzuwerten.

Die Arbeiten zur Modernisierung des Bahnhaltes Zweckel in Gladbeck sind in der Vorwoche gestartet. Damit soll die Haltestelle endlich barrierearmen Zugang in, beziehungsweise Ausstieg aus den Zügen für Menschen mit Gehbehinderung bieten. Die Stadt Gladbeck hat weitere Pläne, um den Haltepunkt aufzuwerten und hier den Umstieg auf den Schienennahverkehr attraktiver zu machen.

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Zunächst werden die veralteten Bahnsteige mit offener erdgebundener Aschefläche, die bei anhaltendem Regen schnell matschig werden, modernisiert. Sie werden von bisher 38 Zentimetern auf eine Höhe von 76 Zentimetern angehoben, um ein barrierearmes Ein-und Aussteigen zu ermöglichen. Die Bahnsteige werden zusätzlich von 130 auf eine Bahnsteiglänge von 175 Meter verlängert, so dass hier auch längere Züge gut halten können.

Komplett überdachte Wartemöglichkeiten wird es auch künftig nicht geben

Der Bahnhof Zweckel hat (noch) einigen Grund zur Kritik geboten. Barrierefreie Bahnsteige gibt es nicht, deren Ascheoberfläche bei Regen schnell matschig wird. Und nur ein kleines Wartehäuschen bietet Schutz vor der Witterung. Einiges wird sich durch die angelaufene Modernisierung verbessern.
Der Bahnhof Zweckel hat (noch) einigen Grund zur Kritik geboten. Barrierefreie Bahnsteige gibt es nicht, deren Ascheoberfläche bei Regen schnell matschig wird. Und nur ein kleines Wartehäuschen bietet Schutz vor der Witterung. Einiges wird sich durch die angelaufene Modernisierung verbessern. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Problematisch bleibt die Ausstattung der Bahnsteige mit überdachten Wartemöglichkeiten. Hier sieht die DB Station und Service aufgrund der Bahnhofskategorie (Haltepunkt, niedrigste Kategorie) nur eine Minimalausstattung vor. „Trotz entsprechend deutlicher Kritik der Stadt im Verfahren ist nur je eine kleine überdachte Wartehalle je Bahnsteig vorgesehen“, bemängelt Pressesprecher David Hennig. Grundsätzlich sei der Ausbau „aus Sicht der Stadt außerordentlich zu begrüßen und eine große Aufwertung für den ÖPNV in Gladbeck“. Der Stadtteil Zweckel verfüge mit einem dichten Zugangebot nach Essen (30-Minuten-Takt), Wanne-Eickel, Dortmund und das Münsterland über einen deutlich verbesserten Haltepunkt, da dieser ja zur Mobilstation entwickelt werde.

Dies sei städtische Aufgabe, so Hennig. „Flächen hierfür stehen im Umfeld zur Verfügung. Angedacht ist derzeit eine kleine Park & Ride-Anlage (Ladestationen werden hier mit hoher Wahrscheinlichkeit hinzu gehören), eine Bike & Ride-Anlage (teilweise überdacht / abschließbar) für Radfahrer und weitere ergänzende Elemente.“ . Ein Baustart könne noch nicht abgesehen werden. „Die Planungen befinden sich noch in der Phase der Grundlagenermittlung.“

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Das vorgesehene P&R-Areal wird während der Modernisierung als Baustelleneinrichtungsfläche genutzt. Zurzeit ist der Zugang zu den Gleisen von der Feldhauser Straße für Fahrgäste gesperrt, da die Bauarbeiten im östlichen Bereich des Haltepunktes gestartet sind. Der westliche Bahnsteig an der Haydnstraße ist jetzt für beide Zugrichtungen zu nutzen. Die Arbeiten will die Bahn bis zum Jahresende 2023 abschließen.

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