Gladbeck. Der nächste Schwung Gladbecker muss seine Führerscheine umtauschen. Wie das funktioniert, wer betroffen ist, und warum der Tausch notwendig ist.
Der nächsten Generation Gladbecker steht der Umtausch ihres Führerscheins ins Haus. Bis zum 19. Januar 2023 müssen die Geburtsjahrgänge 1959 bis 1964 ihre alte Papierführerscheine, die grauen und rosafarbenen „Lappen“, gegen den modernen EU-Führerschein eintauschen. Der Tausch ist verpflichtend, „wer weiter mit seinem alten Pkw- oder Motorrad-Führerschein fährt und die Frist verstreichen lässt, riskiert ein Verwarngeld in Höhe von zehn Euro“, so der ADAC.
Allerdings bekommen die Gladbecker keine Post vom Amt, die sie auf den Umtausch aufmerksam macht, sie müssen sich selbst darum kümmern. Beantragt werden muss der neue Führerschein beim Straßenverkehrsamt in Marl oder beim Bürgeramt Gladbeck am Willy-Brandt-Platz. Der zuständige Kreis Recklinghausen macht darauf aufmerksam, dass der Antrag möglichst früh gestellt werden sollte, weil eine große Menge alter Führerscheine verarbeitet werden müssen.
Warum Gladbecker um mindestens eine Reise nach Marl nicht herumkommen
Alternativ gibt es die Möglichkeit, den Antrag im Internet unter kreis-recklinghausen.de zu stellen. Egal wie der Umtausch beantragt wird, Bürger müssen dem Straßenverkehrsamt in Marl auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Dann müssen Gladbecker ihren Personalausweis, Reisepass oder ein anderes Ausweisdokument, den aktuellen Führerschein und ein aktuelles, biometrisches Foto mitbringen. Der Umtausch kostet 25,30 Euro – oder 30,30 Euro, wenn der neue Schein per Post nach Hause geschickt werden soll. Bei letzterer Option sparen sich die Bürger einen zweiten Ausflug nach Marl.
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Wer zwar zwischen 1959 und 1964 geboren wurde, aber erst später seinen Führerschein gemacht hat, muss allerdings auf jeden Fall zwei Mal beim Straßenverkehrsamt vorbeischauen. Die neueren Kartenführerscheine müssen nämlich zwingend vorgelegt werden, um den brandneuen EU-Führerschein zu erhalten, auf den alten „Lappen“ kann hingegen vermerkt werden, dass Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt ungültig werden.
Warum muss der Führerschein überhaupt getauscht werden?
Und warum der ganze Aufwand? Generell geht es der EU, und auch dem Bund, um fälschungssicherere Führerscheine. Erheblichen Anteil daran hat ein Foto, auf dem der Inhaber auch noch zu erkennen ist, „teilweise sind die Fotos auf den Dokumenten mehrere Jahrzehnte alt“, heißt es Seitens des Kreises Recklinghausen. Das zuständige Bundesministerium für Digitales und Verkehr erklärt außerdem, dass „das Nebeneinander unterschiedlicher nationaler Regelungen und der mehr als 110 verschiedenen Führerscheine in Europa“ beendet werden soll. Obendrein soll der neue Führerschein auch beim Autofahrern relevante ärztliche Daten erfassen.
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Fein raus sind indes Fahrer, die ihren Führerschein am oder nach dem 19. Januar 2013 gemacht haben – zumindest fürs Erste können sie ihren Schein behalten, weil es sich ohnehin schon um einen EU-Führerschein handelt.