Gladbeck. Laut LWL gab es im Juli mehr Arbeitslose mit Behinderung. Ein Experte: Das Potenzial der Menschen als Fachkräfte wird noch zu wenig gesehen.
Im Monat Juli ist die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderung in der Region rund um Gladbeck leicht gestiegen. Das belegen die Zahlen, die der zuständige Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) jetzt veröffentlicht hat. Demnach hatten 14.454 Männer und 9.658 Frauen mit Behinderung im Juli keinen Arbeitsplatz.
Im Vergleich zum Juni sei die Zahl „jahreszeitenspezifisch um 190 Personen gestiegen“. Allerdings: Im Vergleich zum Vergleichsmonat im Jahr 2020, zu Beginn der Corona-Pandemie, sei die Zahl um 1050 Personen gesunken. „Das Potenzial von Menschen mit Behinderungen als Fachkräfte wird immer noch zu wenig gesehen“, sagt Michael Wedershoven, Leiter des LWL-Inklusionsamts Arbeit. Menschen mit Behinderung, die keine Fachkräfte sind, könnten darüber hinaus in den Betrieben viele Aufgaben übernehmen, um so die raren Fachkräfte zu entlasten.
Arbeitgeber können sich beim LWL-Inklusionsamt beraten lassen
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber finden beim zuständigen LWL-Inklusionsamt Ansprechpartner für alle Fragen zu einem Arbeitsverhältnis mit Menschen mit Behinderung, z.B. auch zu finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten im Rahmen der Begleitenden Hilfen, oder auch zu personellen Unterstützungen durch Integrationsfachdienste oder Jobcoaches.
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Zum Hintergrund: Das LWL-Inklusionsamt Arbeit bietet vom Kündigungsschutz, über begleitende Hilfen am Arbeitsplatz, Unterstützung durch Integrationsfachdienste und weitere Fachdienste oder der Förderung von Inklusionsbetrieben auch Unterstützung beim Übergang von der Schule in den Beruf und Beschäftigungsmöglichkeiten in einer Werkstatt für behinderte Menschen an. Beim Kündigungsschutz und bei den Begleitenden Hilfen im Arbeitsleben arbeitet der LWL eng mit den örtlichen Fachstellen zusammen.
Hilfe bei der Schaffung behinderungsgerechter Arbeitsplätze
Das LWL-Inklusionsamt Arbeit umfasst die Aufgaben des Schwerbehindertenrechts und die Aufgaben zur Teilhabe an Arbeit aus der sogenannten Eingliederungshilfe. Es hat die Aufgabe, private und öffentliche Arbeitgeber im Sinne der Inklusion dabei zu unterstützen, behinderungsgerechte Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen zu schaffen und zu erhalten.
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Neben der behinderungsgerechten Ausstattung der Arbeitsplätze bilden die Beratung der betroffenen Menschen und der Arbeitgeber sowie der besondere Kündigungsschutz Schwerpunkte in der Arbeit der LWL-Abteilung. Weitere Information im Internet unter www.lwl-inklusionsamt-arbeit.de.