Kreis Recklinghausen. Die Kreisverwaltung Recklinghausen meldet einen dritten Affenpocken-Fall. Derzeit sind keine Präventionsstrategien angedacht.

Im Kreis Recklinghausen gibt es einen dritten Affenpocken-Fall. Bei dem Infizierten handelt es sich um einen Mann aus Marl, wie die Kreisverwaltung mitteilt. Menschen aus Gladbeck sind nach bisherigen Erkenntnissen nicht betroffen.

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Ende Juni hatte es einen ersten Fall in Haltern am See gegeben und kurz darauf einen in Castrop-Rauxel. „Wobei hier kein Zusammenhang bestand“, wie Svenja Küchmeister aus der Pressestelle der Kreisverwaltung sagt.

Die seltenen Affenpocken werden vermutlich von Nagetieren übertragen

Affenpocken sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts eine seltene, vermutlich vor allem von Nagetieren auf den Menschen übertragene Viruserkrankung. Seit Mai 2022 werden in verschiedenen Ländern außerhalb Afrikas Fälle von Affenpocken registriert, darunter auch in Deutschland. Hierzulande seien bislang 3063 Affenpocken-Fälle aus allen 16 Bundesländern ans RKI übermittelt worden (Stand: 11. August).

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Angesichts von nur drei Fällen in dieser Zeit im Kreis Recklinghausen sei die Erkrankung hier nach wie vor kein großes Thema, so Küchmeister. Das Gesundheitsamt befasse sich deshalb aktuell auch nicht mit besonderen Präventionsstrategien für die allgemeine Bevölkerung. Zumal die Voraussetzung für eine Übertragung von Mensch zu Mensch „ein wirklich sehr enger Körperkontakt“ sei, so Küchmeister.

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Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts wird die Krankheit bislang besonders bei sexuellen Aktivitäten zwischen Männern übertragen. Als erste Symptome für eine Erkrankung gelten Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten. „Für infizierte Personen gilt eine Quarantäne von 21 Tagen“, so Küchmeister. Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht hatte zuletzt auch die Anordnung einer dreiwöchigen Quarantäne für den Mitbewohner eines an Affenpocken erkrankten Mannes für zulässig erklärt. Wenn der Gesundheitszustand eines Betroffenen das zulasse, könne er die Zeit der Quarantäne zu Hause verbringen, so Küchmeister.

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Nach WHO-Angaben seien in Europa bislang etwa acht Prozent der Patienten ins Krankenhaus gekommen, meist wegen starker Schmerzen oder Zusatzinfektionen, schrieb die Nachrichtenagentur dpa Ende Juli. Soweit bekannt, erkranken die meisten Betroffenen nicht schwer, heißt es dazu vom RKI.

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Eine Impfung gegen Affenpocken wird aktuell nur bestimmten Personengruppen empfohlen. Die Deutsche Aidshilfe hat in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass es in Deutschland derzeit zu wenig Impfstoff gäbe. Im Kreis Recklinghausen kann man sich nach Angaben von Küchmeister nicht impfen lassen. Das sei wegen der eingeschränkten Verfügbarkeit des Impfstoffes nur an Universitätskliniken möglich.

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