Gladbeck. Die Politik in Gladbeck stemmt sich weiter gegen das Windrad auf der Mottbruchhalde und scheut sich, die Klage zurückzunehmen. Ein Kommentar.

Wenn nicht alles täuscht, verrennt sich die Politik in Gladbeck mit Ausnahme der Grünen beim Thema Windrad gerade ganz gewaltig. Nachdem die Stadt bereits mehrere dicke Klatschen vor Gericht bekam, und das millionenteure Windrad längst steht und sowohl Energie- als auch Klimakrise die Beschaffung von Energie aus erneubaren Quellen mehr denn je verlangen, sollte man es gut sein lassen und sich halbwegs gesichtswahrend aus dem Dilemma befreien. Letztlich wurde schon reichlich Geld für nichts verbrannt.

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Die Frage der Planungshoheit sollte politisch, nicht juristisch geklärt werden

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Als wenn sich die Steag und ihre Konzerntöchter jetzt noch mit der Aufrechterhaltung einer mehr als wackeligen Klage beeindrucken lassen, um Geld für die Umgestaltung der Mottbruchhalde herauszutun. Ein solches Gespräch auf dieser Basis führen zu wollen, kann nicht gut gehen. Die Fraktionen sollten die Realitäten anerkennen und gemeinsam mit der Steag das Beste aus der Situation machen.

Richtig ist, dass die Frage der Planungshoheit, also der Streit zwischen Stadt und Kreis, damit nicht geklärt wäre. Das aber sollten auch nicht die Gerichte entscheiden, sondern die Politik. Wenn nicht im direkten Gespräch zwischen den Beteiligten, dann auf Initiative der Stadt auf Landesebene. Das kostet, zugegeben, am Ende viel mehr Zeit – und politisches Engagement.