Gladbeck. Der Corona-Ausbruch bei Tönnies habe gezeigt, wie wichtig der Gesundheitsschutz von Beschäftigten sei, so die NGG. Sie fordert mehr Kontrollen.
Zu wenig Kontrollen beim Arbeitsschutz: Von der richtigen Schutzkleidung in der Lebensmittelherstellung bis zur Arbeitszeiterfassung in der Gastronomie – die Aufsichtsbehörden sollen Unternehmen im Kreis Recklinghausen häufiger daraufhin prüfen, ob Arbeitsschutzvorschriften eingehalten werden. Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
NGG: Den Ämtern fehlt häufig das Personal für die Kontrollen in den Betrieben
Allerdings fehle es den Ämtern häufig an Personal. Nach einem aktuellen Bericht der Bundesregierung seien in NRW im Jahr 2020 insgesamt lediglich 344 Aufsichtsbeamtinnen und -beamte für Arbeitsschutz-Prüfungen zuständig gewesen. „Damit muss sich rein rechnerisch ein Kontrolleur landesweit um 1263 Betriebe kümmern. Mit dieser Quote ist effektiver Arbeitsschutz kaum möglich“, kritisiert Martin Mura, Geschäftsführer der NGG-Region Ruhrgebiet.
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Der kritische Kontrollblick auf die Gefahren am Arbeitsplatz dürfe nicht länger eine „Rarität der Arbeitswelt“ bleiben. Nach Angaben der Arbeitsagentur gibt es allein im Kreis Recklinghausen aktuell 12.580 Betriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, so der Gewerkschafter. Der Corona-Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies vor knapp zwei Jahren habe gezeigt, wie wichtig der Gesundheitsschutz der Beschäftigten sei.
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Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) habe zwar damit begonnen, das Personal in den Kontrollbehörden der Bezirksregierungen aufzustocken. Das Defizit sei aber weiterhin enorm, betont Martin Mura. Es gelte nun, rasch Fachleute für die Behörden zu gewinnen.