Gladbeck. Die Johannastraße in Gladbeck entstand in der Nähe des Bergwerks Graf Moltke 3/4, das ab 1899 entstand. Was hinter dem Frauennamen steckt.
Die Johannastraße führt durch eines der ältesten Wohnquartiere im Braucker Norden. Die Straße in Gladbeck verbindet über ein Länge von 400 Metern die Horster Straße mit der Welheimer Straße und kreuzt auf ihrem Weg nach Westen Theodor- und Franzstraße. Die Siedlung mit Mehrfamilienhäusern, zu dem auch noch die Elisabethstraße gehört, wurde vor mehr als 100 Jahren mit dem Aufblühen der Zeche Moltke 3/4 (ab 1899) errichtet.
Gebaut wurde die Johannastraße zwischen 1898 und 1906. Interessanterweise laut Stadtarchiv zunächst als Welheimer Straße und nur von der Horster Straße bis zur Franzstraße. Die Umbenennung in Johannastraße erfolgte zwischen 1898 und 1910. Sie ist damit die älteste Straße in dem Viertel. An ihr liegen auch Firmengelände und Stammsitz der einstigen traditionsreichen Baufirma Herber.
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Johannastraße ist die älteste Straße im Viertel zwischen Helmut- und Welheimer Straße
Die Elisabethstraße entstand nach Angaben des Stadtarchivs zwischen 1906 und 1907, jedenfalls ist sie im Stadtplan von 1908 enthalten, in dem von vor 1906 nicht. Das Gleiche gilt für Theodor- und Franzstraße. Allerdings: Die Franzstraße wurde zuvor „Straße am Hofe“ genannt, was aber kein richtiger Straßenname war, sondern eher eine Lagebeschreibung. Die Benennung im damaligen Gemeinderat erfolgte wohl bis 1908. Einen Katasternachweis als Franzstraße gibt es ab 1912, so das Stadtarchiv.
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Laut Heimatverein könnte der Name der Johannastraße mit dem Verkauf des Grundstücks an die Bergbaupioniere der Zeche Moltke zusammenhängen. Genau ergründen lässt sich das allerdings nicht, auch die Recherchen des Stadtarchivs dazu bleiben unklar. Heimatexperte Heinz Enxing jedenfalls meint, Bauer Große-Natrop habe sich beim Verkauf ans Bergwerk ausbedungen, dass zwei Straßen in dem geplanten Wohnviertel nach seiner Frau und nach ihm bezeichnet werden: Johannastraße und Theodorstraße.
„Als ich davon erfuhr, klang die Erklärung glaubwürdig“, so Enxing, belegen könne er dies aber nicht. Auch das Archiv der Stadt Gladbeck findet in seinen Unterlagen dafür keine Quelle, hat aber auch keine andere belegbare Begründung für den Straßennamen. Immerhin: Der Hof Große-Natrop lag in dem Bereich.
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