Gladbeck. Die SPD Gladbeck hat zum Thema Nachnutzung des Fußballplatzes des SV Zweckel eine Idee des örtlichen Ortsvereins aufgegriffen. Wie es weitergeht.
Noch wird auf dem Platz des SV Zweckel an der Dorstener Straße gekickt – aber der SPD-Stadtverband Gladbeck hat sich für eine mögliche neue Nutzung des Areals – wenn die Fußballer zur Sportanlage an der Baulandstraße in Scholven umziehen sollten – bereits deutlich positioniert. Das Gelände soll, so beschloss es der Parteitag der Sozialdemokraten einstimmig – zu einem Bürgerpark, zur grünen Lunge des Ortsteils umgestaltet werden.
Die Stadtverbandsversammlung der Gladbecker SPD folgte mit diesem Votum, wie erst jetzt bekannt wurde, einem Antrag des SPD-Ortsvereins Zweckel. Wie aus einer Pressemeldung hervorgeht, hat Jens Bennarend, Ortsvereinschef der SPD Zweckel, argumentiert, den Platz in „einen blühenden Garten für den Stadtteil und die Menschen vor Ort umzuwandeln“. Die Anlage habe enormes Potenzial und helfe, das Mikroklima im Sommer zu verbessern.
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SPD Zweckel möchte keine weiteren Verdichtungen im Stadtteil für Wohnprojekt
Angesichts der aktuellen „Verdichtungen“ im Stadtteil an der Schulstraße, dem Schlägel- und Eisengelände sowie auf dem Areal der einstigen Willy-Brandt-Schule und auch im Hinblick auf den Klimawandel und die emotionale Bedeutung des SV-Zweckel-Platzes für die Menschen im Stadtteil, sei der SPD-Ortsverein zu der Überzeugung gelangt, dass eine Vermarktung des Geländes für Wohnzwecke „nicht in Frage kommen kann“. Bennarend schwebt mit dem Bürgerpark die Realisierung eines „Identifikationspunktes im Herzen des Stadtteils“ vor, der Möglichkeiten der Erholung, des Zusammentreffens und des Miteinanders biete.
Bürgermeisterin Bettina Weist, die laut SPD-Mitteilung dem Vorhaben positiv gegenüberstehe, ließ am Montag die Aussage konkretisieren: Weist habe sich für eine grüne, auch klimaneutrale Umgestaltung ausgesprochen, aber „explizit nicht von einem Bürgerpark gesprochen“. Das lasse durchaus Spielraum auch für klimagerechtes Wohnen, präzisierte ihre Sprecherin Christiane Schmidt auf WAZ-Anfrage. Das stehe im Einklang mit den Vorstellungen von Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer, der sich bereits vor geraumer Zeit für eine „qualitätsvolle Lösung“ auf dem „Filetstück in Zweckel“ ausgesprochen hatte, zu der ausdrücklich auch das Thema Wohnen zähle.
Bürgermeisterin Bettina Weist plädiert für eine offene Bürgerbeteiligung
Wichtig sei der Bürgermeisterin, so Sprecherin Schmidt, dass es angesichts der Bedeutung des Themas zu einer umfassenden Beteiligung der Bürger komme. Ein Prozess, bei dem die Menschen vor Ort mitgenommen werden und eigene Ideen einbringen können, sei ihr besonders wichtig – etwa an einem Runden Tisch. Dazu bekennt sich auch die SPD. „Wir sind am Anfang des Prozesses“, so der neue SPD-Vorsitzende Dustin Tix, „da soll unser Beschluss den Rahmen, die Richtung vorgeben, was wir uns als SPD wünschen, aber am Ende ist ganz viel Bürgerbeteiligung wichtig und ausschlaggebend.“ Die SPD habe sich klar positioniert, der Parteitagsbeschluss gelte und „wir als Partei sehen den Fußballplatz nicht als Feld für Wohnbebauung“.
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Tix kündigte an, dass der Beschluss des Parteitags in die SPD-Ratsfraktion geleitet werde, die den Vorschlag, „wenn das Thema aktuell wird“, in den Ratsgremien einbringen werde. Bürgermeisterin Weist habe zudem angeregt, so die SPD, dass die Idee geprüft werden solle, wie das bisherige Vereinsheim des SV Zweckel erhalten und zu einem Treffpunkt für die Menschen vor Ort entwickelt werden könne.
SPD sieht zwei kleine Bauflächen
Der SPD-Ortsverein Zweckel sieht abseits des großen Fußballplatzes an der Dorstener Straße noch zwei weitere Entwicklungsflächen, für die – so Ortsvereinschef Jens Bennarend – durchaus Wohnbebauung vorstellbar sei: Der „Käfig“, die Zweitspielfläche, die bei einem Umzug des SV Zweckel auch nicht mehr benötigt wird, und den Spielplatz im Straßendreieck Dorstener-/Tunnelstraße.
Diese Stellen sei für eine Vermarktung vorstellbar. Grundsätzlich habe sich zuletzt „sehr viel" getan in Zweckel in Sachen Bebauung, daher sollte, so Bennarend, der große Platz dem Grün vorbehalten sein.