Gladbeck. Bei der Gladbeckerin Antje Meier dürfen sich kreative Köpfe mit viel Farbe wortwörtlich austoben. Die Künstlerin bietet „Action Painting“ an.
Bei der Künstlerin Antje Meier in Gladbeck wird es bunt und laut. „Action Painting“ heißt das neue Freizeitvergnügen für Kleingruppen und Einzelpersonen.
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Familie Kutzborski aus Gladbeck ist sehr aktiv. An einem Wochenende waren Vater Mario und Mutter Yvonne noch mit ihren Teenagern Neele und Joris beim Sky-Diving in Bottrop, da zieht es sie am nächsten in die ehemalige Martin-Luther-Kirche in Rentfort. „Action Paiting“ ist hier bei Antje Meier angesagt.
Künstlerin Antje Meier aus Gladbeck: „Die Farbe ist verdünnt, damit sie besser fliegt!“
Im Januar dieses Jahres hat die Künstlerin ihr nagelneues „Atelier 1952“ im umgebauten Gotteshaus bezogen. In der einstigen Kirche hat Meier sehr viel Platz und Raum für neue Ideen geschaffen. „Entdecke den Spaß beim Malen“ – so lautet ihre Maxime; seit Jahren gibt die Künstlerin verschiedene Kurse. Für Kinder und Erwachsene, mit Acrylfarbe, von der gegenständlichen Malerei, wie Stillleben, Blumen und Landschaften, bis hin zum Abstrakten mit Spachtelmassen oder anderen Materialien. Und jetzt „Action Painting“, um sich „mal richtig auszutoben“, sagt die 49-jährige lachend, die selbst als Autodidaktin begonnen hat und um die kreative Energie eines jeden Menschen weiß.
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„Das hört sich perfekt an“, dachten sich die Kutzborskis, etwas Flottes, Spontanes, das ist ganz ihr Ding. Zunächst ziehen sie sich im Vorraum der Kirche um – besser gesagt: Sie ziehen sich etwas über. Es liegen weiße Polypropylen-Overalls, wahlweise „Einweg-Hygiene-Anzüge“, bereit. Etwas düster erinnert das auf den ersten Blick an Corona-Teststellen oder Tatortbegehungen von Fernsehkommissaren. Aber halt, bei Antje Meier bekommen diese etwas unförmigen Säcke mit Reißverschluss eine ganz neue Nutzung, werden sehr schnell sehr bunt. Noch schnell eine Plastikhaube übers Haar und eine Schutzbrille auf – und schon geht es ab in den Keller. Wände und Boden sind voller Farbspritzer, man ahnt es schon: Hier geht es zur Sache.
Meier händigt jedem Teilnehmer ein weißes Blatt Papier aus, das wird auf Staffeleien geklebt. Eimer voller Acryl-Farben stehen schon auf dem Boden, große Pinsel ragen heraus. „Die Farbe ist verdünnt, damit sie besser fliegt!“
Nicht nur Pinsel kommen zum Einsatz, auch Spachtel, Luftballons, Wollfäden
Ja, fliegt, denn mit großen Ausfallschritten und ausladenden Armbewegungen wie die eines Speerwerfers wird die Farbe in Richtung Leinwand geschleudert. Rosa, Grün, Blau, Gelb, alles hintereinander, durcheinander. „Lovely day, lovely day“ tönt aus dem Radio der Hit von Bill Withers. Antje Meier schafft immer eine perfekte musikalische Untermalung. Nicht nur Pinsel kommen zum Einsatz, auch Spachtel, Luftballons, Wollfäden. Da wird gedrückt, gequetscht, getröpfelt und geschmiert. Joris nimmt seine Hand und taucht sie in rote Farbe, dann prangen fünf Abdrücke auf dem weißen Blatt. Lautes Lachen und fröhliches Herumhüpfen, Neele hat plötzlich Farbe im Nacken.
Weitere Infos und Kontakt
Wer sich bei Antje Meiers Action Painting kreativ austoben will, zahlt als Kursgebühr 48 Euro pro Kopf. Alle Materialien sind inklusive.
Eine Auswahl an Terminen für Einzelpersonen steht auf der Webseite www.antjemeier.de zur Verfügung. Gesonderte Gruppenwunsch-Termine sind auf Anfrage möglich. Kontakt: am@antjemeider.de, Telefon 0157/55926234, Atelier 1952, Josefstraße 9, 45966 Gladbeck.
Die Geschwister liefern sich ein Duell. Neele revanchiert sich umgehend mit grünen Klecksen. Mittlerweile ist keiner der Anzüge mehr weiß. Mario probiert sich an neuen „Abschusstechniken“ für seine Farbkonstellationen, Yvonne ist blitzschnell und schon beim zweiten Werk. Kurzes Innehalten reihum und Bewunderung für die bisherigen Taten, inklusive Rätselraten, was die zufällig entstandenen Muster wohl darstellen könnten. Dann geht es mit Freude und Gekicher weiter.
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Am Ende stellt Antje Meier den Teilnehmern richtige Leinwände zur Verfügung. Die werden auf den Boden gelegt, und es entsteht ein gemeinschaftliches „Familienwerk“ aus vier Teilen fürs Wohnzimmer der Kutzborskis. Erschöpft, aber glücklich lassen sie nach dem rund zweistündigen Workshop ihre Bilder zum Trocknen bei Antje Meier. Abholen können die Action-Maler ihre Werke nach einige Tagen.