Gladbeck. .
Privat-Investor kauft Kirche - am 16. Oktober 2011 diskutierten die evangelischen Christen an der Josefstraße in Alt-Rentfort diese ganz besondere Zukunftsperspektive für die Martin-Luther-Kirche. Nach genau einem Jahr lässt sich nun formulieren: Das Projekt ist auf einem konstruktiven Weg.
Lange liefen die Verhandlungen mit dem Landeskirchenamt in Bielefeld, lange Zeit war also Geduld gefragt bei allen Beteiligten. Bielefeld hat inzwischen grünes Licht signalisiert und zum 1. Juli 2012 erfolgte offiziell der Eigentums-Übergang an den Gladbecker Martin Schmidt, der sich bereits am 16. Oktober 2011 der Rentforter Gemeinde vorstellte.
Das Grundstück an der Josefstraße ist auf der Grundlage der Erbpacht an den Gladbecker vergeben worden; ihm gehören nun die Gebäude auf dem Areal - also die Kirche, ein Drei-Familien-Haus, das Gemeindehaus (von der Diakonie genutzt) und der Kindergarten. Der ev. Kindergarten ist von Martin Schmidt bereits aus eigenen Mitteln für eine zeitgemäße U-3-Betreuung umgebaut und modernisiert worden.
An Sonn- und Feiertagen finden hier weiterhin Gottesdienste statt
Die ev. Gemeinde hat eine Nutzungsgarantie für das Gotteshaus von zunächst drei Jahren erhalten - mit der Aussicht auf Verlängerung. An Sonn- und Feiertagen finden also weiterhin Gottesdienste an der Josefstraße statt. Zudem will Martin Schmidt das Kirchengebäude möglichst für musikalische und kulturell-kreative Aktivitäten öffnen: Lesungen, Klavierkonzerte, Poetry-Slam - an all’ das denkt er beispielhaft. Er hat Kontakt zu lokalen Autoren und Literaten wie Rainer Wüst und Dirk Juschkat und geht davon aus, dass bereits im Dezember erste Lesungen mit Klaviermusik stattfinden könnten.
Künstlerin Annette Dyba arbeitet zudem an einem Farbkonzept für das Innere des Kirchengebäudes, das auch auf diesem Weg deutlich aufgewertet werden soll. Alles in allem sollen die Martin-Luther-Kirche und das gesamte Areal in näherer Zukunft auch optisch einen Schritt nach vorn machen: Anstriche und eine verbesserte Grün-Gestaltung zählen ebenfalls dazu. Martin Schmidt kann quasi als Referenz auf die erfolgreiche Folgenutzung der ebenfalls von ihm gekauften Jakobus-Kirche in GE-Horst verweisen, wo er einen langfristigen Mietvertrag mit einem Bestattungsunternehmen abschloss und wo die Kirche nun ebenfalls für weitere Aktivitäten genutzt wird. An seiner Aussage von 2011 hat sich also nichts geändert: „Mein Ziel ist der langfristige Erhalt der Martin-Luther-Kirche.“