Gladbeck. Der Deutsche Wetterdienst warnt in Gladbeck vor Sturm. Schulunterricht und Markt fallen aus. Auch Testzentren schließen zum Teil am Donnerstag.

Der Deutsche Wetterdienst hat für Gladbeck eine Unwetterwarnung herausgegeben. Vor allem in der Nacht zu Donnerstag ist demnach mit starken Orkanböen zu rechnen. Hinzu kommt heftiger Regen. Die Stadtverwaltung hat den Wochenmarkt am Donnerstag in der Innenstadt vorsorglich abgesagt. Es gelten weitere Vorsichtsmaßnahmen. Auch der Schulunterricht fällt aus.

Warnung: Gladbecker sollen wegen des Sturms Gegenstände im Freien sichern

Die Feuerwehr Gladbeck meldet am Mittwochvormittag noch eine ruhige Lage, während in anderen kreisangehörigen Städten wie Marl und Herten bereits Unwettereinsätze laufen – die Ruhe vor dem Sturm. Svenja Küchmeister, Sprecherin in der Kreisverwaltung, warnt: „Bei der amtlichen Unwetterwarnung ist von Orkanböen bis zu 110 Stundenkilometern, in Schauernähe bis zu 120 Stundenkilometern, die Rede.“ Da der Boden vom Regen der vergangenen Wochen aufgeweicht sei, „haben Bäume keinen Halt mehr“. Das Risiko, dass sie umstürzen, sei deutlich erhöht. Zudem seien Bäume durch Dürrezeiten früherer Sommer und Schädlinge, beispielsweise Borkenkäfer, geschwächt und stellen daher eine Gefahr dar.

Das Testzentrum des DRK an der Europastraße in Gladbeck bleibt am Donnerstag aufgrund des Sturms geschlossen.
Das Testzentrum des DRK an der Europastraße in Gladbeck bleibt am Donnerstag aufgrund des Sturms geschlossen. © Funke Foto Services | Frank Oppitz

Auf den Zustand der Bäume bezieht sich auch der Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Es sei – noch häufiger als sonst – mit herausbrechenden Ästen und umstürzenden Bäumen zu rechnen. „Die Gefahr bleibt auch nach dem Sturm bestehen! Angeknackste Bäume können oft erst nach dem Sturm umfallen oder in den Baumkronen verkeilte Äste können auch später noch hinabfallen“, so der Landesbetrieb. Daher der dringende Appell: „Wälder sollen vor, während und nach dem Sturm nicht betreten werden!“

Die Kreisverwaltung Recklinghausen warnt ebenfalls die Bevölkerung, sich nicht im Freien aufzuhalten. Gegenstände wie Balkonkästen und Mülltonnen sollten gesichert werden.

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Kreisbrandmeister rät dazu, wegen des Unwetters möglichst zu Hause zu bleiben

Küchmeister: „Die Feuerwehren bereiten sich vor. Kettensägen spielen bei so einer Lage eine entscheidende Rolle. Sie werden ebenso vorbereitet wie etwa Pumpen.“

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Kreisbrandmeister Robert Gurk: „Wer nicht draußen unterwegs sein muss, sollte zu Hause bleiben und kein unnötiges Risiko eingehen.“ Der Kreisbrandmeister warnt auch für den städtischen Bereich: „Lose Ziegel können herabstürzen, vor allem aber können Planen und andere, größere Gegenstände umherfliegen. Darum sollte jeder nicht zwingend notwendige Aufenthalt im Freien vermieden werden.“ Die Feuerwehren im Kreisgebiet, die Kreisleitstelle, aber auch die Beschäftigten des Tiefbauamts haben sich auf mögliche Einsätze vorbereitet. Die Einsatzkräfte seien in Alarmbereitschaft, es gebe Absprachen, wer welche Bereiche betreut, sollte es tatsächlich zu größeren Schäden kommen.

Deutsches Rotes Kreuz bereitet sich auf Hilfseinsätze vor

Auch das Deutsche Rote Kreuz bereitet sich auf den Sturm vor. Die Ehrenamtlichen im Katastrophenschutz seien darauf eingestellt, beispielsweise den Rettungsdienst zu unterstützen, oder etwa die Feuerwehr nach möglicherweise vielen Einsätzen mit warmen Mahlzeiten zu versorgen.Einschränkungen gibt es an Corona-Schnellteststellen. Das DRK schließt am Donnerstag aufgrund des Sturms den Drive-in an der Europastraße, die Teststelle an der Horster Straße 24 bleibt aber geöffnet. Die Testzentren (am Glückauf-Center und am Festplatz) von TestCov bleiben zunächst offen. „So lange es die Sicherheit der Mitarbeiter zulässt“, sagt Patrick Schürhoff.Das Testzentrum in Wittringen hingegen bleibt am Donnerstag ebenfalls geschlossen. „Mit den vielen Bäumen ist mir das zu gefährlich. Die könnten auf die Mitarbeiter oder Autos stürzen“, so Mike Henning, Prokurist der H&K Systemgastronomie Betriebs GmbH & Co KG, die die Teststelle in Wittringen betreibt. Ob das Testzentrum am Freitag wieder öffnet, wird Henning erst am Donnerstag entscheiden.

Die Kreisleitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst ist laut Kreisverwaltung für ein erhöhtes Telefonaufkommen gerüstet: „Wir haben zusätzliches Personal für die Nacht in Bereitschaft, so dass wir im Bedarfsfall kurzfristig aufstocken können“, sagt Leitstellen-Chef Sven Wehrhagen. Wichtig für das Team der Leitstelle sei, dass die Leitungen nicht unnötig blockiert werden. Die 112 sollte nur dann gewählt werden, wenn tatsächlich eine akute Gefahr bestehe: „Wir wollen, dass bei lebensbedrohlichen Situationen schnellstmöglich Hilfe geschickt werden kann.“

Gladbecks Stadtsprecherin Christiane Schmidt: „Ob wir den Markt am Samstag auch absagen, entscheiden wir am Freitag.“
Gladbecks Stadtsprecherin Christiane Schmidt: „Ob wir den Markt am Samstag auch absagen, entscheiden wir am Freitag.“ © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Das Ministerium für Schule und Bildung hat einen landesweiten Unterrichtsausfall für den 17. Februar angeordnet. Die Lehrstätten seien bereits per Mail über die Entscheidung informiert. Das Ministerium: „Für Schülerinnen und Schüler, die die Mitteilung über den Unterrichtsausfall nicht mehr rechtzeitig erreicht hat und die deshalb morgen dennoch im Schulgebäude eintreffen, ist eine angemessene Beaufsichtigung durch die Schulen zu gewährleisten. Lehrkräfte treten hierzu morgen unabhängig von der Entscheidung über den Unterrichtsausfall ihren Dienst an, soweit es die Witterungsverhältnisse zulassen.“

Die Stadtverwaltung hat entschieden, die städtischen Kindertageseinrichtungen geöffnet zu lassen. Dennoch sind Eltern aufgerufen, ihre Kinder nach Möglichkeit zu Hause zu lassen.

Das städtische Hallenbad, die Sporthallen und die Sportplätze wurden bereits am Mittwoch gesperrt. Sie bleiben auch am Donnerstag dicht.

Da laut Prognose auch zum Wochenende Unwetter aufziehen werden, beobachtet die Stadtverwaltung Gladbeck die Lage. Rathaus-Sprecherin Christiane Schmidt: „Ob wir den Markt am Samstag ebenfalls absagen, entscheiden wir am Freitag.“

„Wir hoffen, dass alles glimpflich abläuft und es im Kreis Recklinghausen keine größeren Schäden geben wird. Und natürlich setzen wir auch auf die Unterstützung durch die Bevölkerung, indem sie so wenig Risiko wie möglich eingeht“, sagt Landrat Bodo Klimpel.

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