Gladbeck. Betrüger haben über Facebook Handys angeboten. Für den Verkauf nutzten sie das Konto eines Mannes aus Gladbeck. Der stand nun vor Gericht.

Hilfsbereitschaft und Naivität hatten für einen 31-jährigen Mann eine Anklage wegen gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Betrugs zur Folge. So jedenfalls sah es das Schöffengericht am Amtsgericht in Gladbeck und sprach den zweifachen Vater frei.

Dragan M. kam 2013 aus Serbien nach Deutschland, wohnt mit seiner Familie in der Notunterkunft An der Boy. Dort erzählte ihm sein Landsmann J., er könne als Nicht EU-Bürger kein Konto eröffnen, weil er nur ein dreimonatiges Visum habe, müsse aber für die Firma seiner Familie in Serbien Handys verkaufen. M. stellte ihm für diese Geschäfte sein Konto zur Verfügung. J. und weitere Personen boten über Facebook zwar Handys an, kassierten auch das Geld dafür, die Käufer aber gingen leer aus. Fünf Fälle, begangen zwischen dem 21. Dezember 2020 und dem 2. Februar 2021, listete die Staatsanwaltschaft auf. Gesamtbeute: 4800 Euro.

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Der Angeklagte bestreitet jegliche Verwicklung in die Geschäfte

Weil das Geld der geprellten Kunden auf dem Konto des 31-Jährigen landete, hielt sie ihn für den Kopf der Bande. Der aber konnte „sehr glaubhaft und nachvollziehbar erklären“, dass er mit den betrügerischen Machenschaften nichts zu tun hatte, so das Gericht. M. hatte eingeräumt, einen Fehler gemacht zu haben, als er J. sein Konto zur Verfügung stellte, aber jegliche Verwicklung in dessen „Geschäfte“ bestritten. „Ich weiß nicht, wieso ich darauf hereingefallen bin. Ich helfe einfach gern anderen Menschen.“