Gladbeck. An der Ringeldorfer Straße in Gladbeck kommt es zu auffälligen Verkehrsproblemen – auch zu Aggressivitäten. Was dort im Wohnquartier los ist.
Die untere Ringeldorfer Straße in Gladbeck, kurz vor Einmündung in die Landstraße, entwickelt sich zunehmend zu einem auffälligen Teil des Butendorfer Wohnquartiers. Anwohner berichten am WAZ-Telefon immer wieder von problematischen Situationen – was die Verkehrssicherheit betrifft, aber auch die Begegnungen mit Personen, die die verkehrlichen Schwierigkeiten auslösen. Inzwischen gibt es Butendorfer, die diesen Bereich tagsüber meiden, wie sie gegenüber der WAZ betonen.
Auslöser der Problematik seien die oft stark frequentierten Kfz-Werkstätten in diesem Bereich der Straße. Besucher hielten regelwidrig im Halteverbot, mitunter in zweiter Reihe, öffneten Türen zur Fahrbahnseite trotz starken Verkehrs, berichten Anwohner. Auch Verkaufsgespräche samt Autobegutachtungen auf offener Straße seien schon zu beobachten gewesen. Das führe zu gefährlichen Situationen auf der Straße, die ohnehin stark frequentiert sei. Und obendrein, so heißt es, liege gegenüber noch ein Kiosk, der reichlich Publikumsverkehr habe, auch von städtischen Dienstfahrzeugen.
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Mitarbeiter des KOD seien „ständig“ vor Ort, um zu kontrollieren
Auf die gefährlichen Situationen angesprochen, reagierten manche derjenigen, die zu der Situation beitragen, unwirsch bis aggressiv, berichten Anwohner. Es wurde auch schon auf Autodächer geschlagen, manche eingeschüchtert. „Das ist eine untragbare Situation, das größte Problem ist die Aggressivität, die einem entgegenschlägt“, sagt ein Anwohner der WAZ, „die Hemmschwelle sinkt dort, ich meide den Bereich jetzt.“ Ein anderer betont: „Da weiten Menschen ihren Radius aus, in dem sie dominieren wollen. Dabei spielt die Mentalität eine entscheidende Rolle.“ So könne es nicht weitergehen, meint der WAZ-Leser, der sich beklagt, dass trotz persönlicher Einlassungen bei Bürgermeisterin Bettina Weist und Ordnungsamtsleiter Gregor Wirgs „vor Monaten“ kaum etwas passiert sei.
Nicht mehr Halteverbote
Eine nochmalige Ausweitung des Halteverbots an der Ringeldorfer Straße Richtung Bramsfeld hält die Stadtverwaltung „für nicht zielführend“. Das erhöhe nur die Fahrgeschwindigkeit und sorge so für neue Sicherheitsprobleme.
Beachten müsse man bei weiteren Einschränkungen, dass auch andere Anwohner und Betriebe davon betroffen wären, so Stadtsprecher Hennig. Um weiter den Fokus auf die Problematik Ringeldorfer Straße zu richten, solle die Lange auch noch einmal mit der Polizei erörtert werden.
Die Stadtverwaltung betont, dass ihr das Problem durchaus bekannt sei, so Stadtsprecher David Hennig. „Da sind wir schon seit längerem und regelmäßig am Ball.“ Um die Problematik zu reduzieren, seien die Bereiche von Halte- und Parkverbot ausgeweitet worden. Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) seien „ständig“ vor Ort, um zu kontrollieren. Festgestellt habe man, dass es oft dienstags und donnerstags, wenn in den Werkstätten TÜV-Abnahmen stattfänden, besonders eng werde auf der Ringeldorfer Straße.
Polizei: Bei Bedrohungen oder Beleidigungen Anzeige erstatten
Hennig: „Erst in den vergangenen Wochen hat der Ordnungsdienst 14 Verwarnungen ausgesprochen wegen falschen Parkens oder Missachtung des Halteverbots.“ Vier widerrechtlich abgestellte Autos seien festgestellt worden und deren Halter zur Beseitigung aufgefordert worden. „Unser KOD ist so gut wie täglich vor Ort.“ Gehe es aber um Belästigungen oder Beleidigungen, sei der Ordnungsdienst nicht zuständig. „Da kommen wir in den strafrechtlichen Bereich, der liegt in der Zuständigkeit der Polizei.“
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Deren Sprecherin im Präsidium Recklinghausen, Annette Achenbach, sagt auf Anfrage, dass der Polizei die Situation an der Ringeldorfer Straße „grundsätzlich bekannt ist“, gleichwohl stufe sie den Bereich nicht als Brennpunkt ein. „Wir hatten im vergangenen Jahr keinen Einsatz und keine Anzeige.“ Die Polizei fahre dort regelmäßig Streife, zuletzt und derzeit auch stärker, aber Auffälligkeiten seien nicht festgestellt worden. Man stehe, so Achenbach, im Austausch mit der Ordnungsbehörde der Stadt, auch im Dialog mit Anwohnern. „Keiner muss sich beleidigen oder bedrohen lassen, darüber sollten Betroffene Anzeige erstatten oder zumindest die Polizei informieren“, so die Polizeisprecherin.