Gladbeck. In Gladbeck und im gesamten Kreis Recklinghausen wurden im Jahr 2021 nur 18 Windpocken-Fälle registriert. Das liegt an den Corona-Maßnahmen.

Die Windpocken-Fälle haben in Gladbeck und im Kreis Recklinghausen einen neuen Tiefstand erreicht. Insgesamt wurden im Jahr 2021 laut AOK NordWest nur 18 Infektionsfälle gemeldet. Das ist ein neuer Tiefstand. Er lässt sich auf die Corona-Maßnahmen zurückführen.

Auch interessant

Zum Vergleich: Im Jahr 2020 waren es kreisweit noch 26 Windpocken-Fälle, 2019 sogar 60. Durch die Corona-Pandemie sind Infektionskrankheiten, zu denen auch die nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldeten Windpocken-Fälle gehören, deutlich zurückgegangen. Das teilt die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit. „Wir gehen davon aus, dass die Kontaktbeschränkungen, Abstands- und Hygieneregeln sowie die Kita- und Schulschließungen zu diesem starken Rückgang geführt haben, denn Auslöser für Windpocken ist das sogenannte Varizellen-Zoster-Virus, das durch Tröpfcheninfektion über die Luft übertragen wird“, erläutert AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Windpocken gehören zu den häufigsten Kinderkrankheiten

Windpocken (Varizellen) gehören zu den häufigsten Kinderkrankheiten und sind äußerst ansteckend. „Daher raten wir dazu, insbesondere Kinder gegen Windpocken impfen zu lassen. Die von der Ständigen Impfkommission (Stiko) am RKI empfohlenen Impfungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten bezahlt“, so Kock. Die erste Impfung für Kinder wird im Alter von elf bis 14 Monaten empfohlen. Die zweite Impfung sollte in einem Lebensalter von 15 bis 23 Monaten erfolgen.

Kock: „Die Entscheidung, ob Eltern ihr Kind impfen lassen, kann ihnen niemand abnehmen. Es ist jedoch wichtig, dass sich Eltern mit diesem Thema auseinander setzen, um gestärkt im Sinne ihres Kindes zu handeln.“ Eine Impfung könne nachgeholt werden, wenn sie nicht im empfohlenen Alter erfolgte.

+++ Folgen Sie der WAZ Gladbeck auch auf Facebook+++

Die Ansteckungsgefahr beginnt einen Tag, bevor der Hautausschlag auftritt und endet, wenn die Bläschen austrocknen. Erst zehn Tage bis drei Wochen nach der Ansteckung äußert sich die Infektion in Form von Kopf-, Rücken- oder Gliederschmerzen und Fieber. Ein bis zwei Tage später treten linsengroße rote Flecken auf der Haut auf, die sich zunächst in stark juckende Knötchen, anschließend in Bläschen verwandeln. Die Bläschen sind mit einer wässrigen Flüssigkeit gefüllt, die in hohem Maße ansteckend ist. Innerhalb von ein bis zwei Wochen verkrusten sie und fallen ab. „Vom Arzt verordnete Salben oder Lotionen lindern den Juckreiz“, so der Fachmann bei der AOK.

Die Windpocken-Erreger verbleiben, wie alle Herpesviren, nach einer durchgemachten Windpocken-Infektion im Körper. Sie können unter besonderen Umständen reaktiviert werden. Dann verursachen sie die sogenannte Gürtelrose (Zoster).

Weitere Fakten zum Impfschutz sind abrufbar unter „aok.de/nw Rubrik Leistungen“.

Weitere Berichte und Meldungen aus Gladbeck lesen Sie hier.