Gladbeck. Viele Gladbecker Kinder und Jugendliche wollen auch in der Corona-Krise zur Schule gehen. Was sie noch bewegt, erzählten sie der Bürgermeisterin.
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Möglichst viel Unterricht in der Schule: Das ist die klare Meinung der Mehrzahl der Schülervertretungen der weiterführende Schulen in Gladbeck. Bürgermeisterin Bettina Weist hatte zu einem Austausch eingeladen. 18 junge Menschen nahmen die Einladung an. In der Mathias-Jakobs-Stadthalle kamen Meinungen und Ideen auf den Tisch.
„Kinder und Jugendliche haben die Krise bislang so tapfer und mutig gemeistert. Mir ist es sehr wichtig, genau zuzuhören und zu schauen, wie wir in dieser schwierigen Phase bestmöglich unterstützen können. Auch das zweite Treffen hat gezeigt, dass die Runde sehr gewinnbringend für alle Beteiligten ist“, so Weist. Im Mittelpunkt des Treffens stand der derzeitige Schulalltag.
„Wieder Präsenzunterricht wäre wie ein Untergang für mich“
„Das wäre für mich wie ein Untergang, wenn ich mich jetzt wieder in den Distanzunterricht begeben müsste“, sagte ein Teilnehmer. Die Mehrheit der Gruppe sprach sich gegen den reinen Digitalunterricht aus und präferierte Hybridlösungen, sodass beispielsweise auch Schüler aus der Quarantäne dazu geschaltet werden können. Gründe dafür: Unterrichtsinhalte könnten nur schwer transportiert werden, Beurteilungen fielen schlechter aus als im Präsenzunterricht. Zudem vermissten Kinder und Jugendliche die persönlichen Kontakte.
Gerade mit Blick auf den letzten Punkt soll die Planung einer gemeinsamen Veranstaltung der weiterführenden Schulen angegangen werden. Neben ersten Ideen, zum Beispiel Konzerte oder Sportevents, sollen in den Schulen weitere Ideen gesammelt werden, um möglichst viele junge Menschen an dem Prozess zu beteiligen.
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„Auch im Sportunterricht werden die Regelungen scheinbar unterschiedlich gehandhabt“, heißt es aus der Stadtverwaltung. Der Unterricht solle nach Ansicht der Schüler auch in der Halle und möglichst ohne Maske laufen – statt ihn komplett ausfallen zu lassen. Einige der Jugendlichen wünschten sich auch tägliche Testungen. Denn einer der Schülervertreter merkte an: „In den überfüllten Klassen fühle ich mich manchmal schon unsicher.“
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Nadine Müller vom Amt für Bildung und Erziehung stellte dar, wie die Gladbecker Schullandschaft sukzessive mit digitalen Endgeräten ausgestattet werde. Die notwendige Infrastruktur sei ausgebaut und nutzbar gemacht worden. Um die Meinungen der jungen Menschen mit an die entscheidenden Stellen der Stadtverwaltung und der Lokalpolitik zu transportieren, wurde einstimmig entschieden, das Gremium aus Schülervertretungen dauerhaft zu installieren. Im Schulausschuss am 7. Februar sollen sie ebenfalls zu Wort kommen.