Gladbeck. Ein angeblicher Handwerker hat eine 89-jährige Gladbeckerin um ihre Ersparnisse gebracht. Die Polizei nennt Tipps, um sich zu schützen.

Eine 89-jährige Frau ist in Gladbeck auf Betrüger hereingefallen. Die Verbrecher verschafften sich mit einem Trick Zugang in die Wohnung. Sie entkamen mit erheblicher Beute.

Wie die Polizei mitteilt ereignete sich die Tat am Donnerstag gegen 11.45 Uhr. Ein ihr unbekannter Mann klingelte bei der Seniorin an der Wohnungstür im Stadtteil Brauck im Bereich des Kreisverkehres Horster-/ Marienstraße. Er gab sich als Handwerker aus und sagte, er müsse die Wasserleitungen überprüfen, berichtete die Seniorin später.

Flscher Handwerker lenkte die Seniorin bewusst ab

Die 89-Jährige begleitete den Mann daraufhin ins Badezimmer, wo der vermeintliche Handwerker für etwa 15 Minuten am Waschtisch „arbeitete“. Danach bat er die Frau, das Wasser noch einige Minuten laufen zu lassen - in dieser Zeit müsse er noch etwas im Keller einstellen und würde dann wiederkommen. Wenig später fielen der Seniorin leicht geöffnete Schubladen und Schranktüren auf, woraufhin sie genauer nachschaute und geschockt feststellen musste, dass ein fünfstelliger Bargeldbetrag wohl von einem zweiten Täter aus einem Schrank gestohlen worden waren.

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Der falsche Handwerker war derweil verschwunden. Den mutmaßlichen zweiten Täter hat die Frau nicht gesehen und kann daher nur den Mann beschreiben, der sich als Handwerker ausgab: etwa 35 Jahre alt, ca. 1,75 Meter groß, dunkelblonde Haare, dunkle Kleidung, Maske, sprach akzentfrei deutsch. Hinweise zu dem Tatverdächtigen und der Tat nimmt die Polizei unter Tel. 0800/2361 111 entgegen.

Grundsätzlich keine Fremden in die Wohnung lassen

Um sich vor Betrügern zu schützen, gibt die Polizei folgende Tipps: Lassen Sie grundsätzlich keine Fremden in Ihre Wohnung. Lassen Sie nur Handwerker in Ihre Wohnung, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt worden sind. Das gleiche gilt für vermeintliche Vertreter der Stadtwerke. Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe.

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Zudem empfiehlt die Polizei mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die Vereinbarung zu treffen, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür gegenseitig Beistand zu leisten. Zudem sollten von Amtspersonen grundsätzlich der Dienstausweis verlangt und sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel geprüft werden. Im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde anrufen und dazu deren Telefonnummer selbst heraussuchen.

Banken schicken keine Falschgeldprüfer ins Haus

Die Polizei erinnert daran: Banken, Sparkassen, Polizei oder andere Behörden schicken nie „Geldwechsler“ oder „Falschgeld-Prüfer“ ins Haus. Eine Unterschrift sollte auch nicht für angebliche Geschenke oder Besuchsbestätigungen geleistet werden, da Betrüger diese für ihre Zwecke missbrauchen könnten.