Gladbeck. Die evangelische Gemeinde Gladbeck feierte den ersten Gottesdienst in der umgebauten Christuskirche. Vieles hat sich geändert.

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„Von außen unverändert, innen komplett neu“, so fasste Pfarrer Frank Großer das zusammen, was sich den Besuchern des feierlichen Gottesdienstes in der Christuskirche Gladbeck zum 1. Advent präsentierte. Vieles hat sich verändert. Nichts hat mehr mit der bisherigen Christuskirche gemein.

„Aufbruch und Neuanfang“, nicht nur Worte des Propheten Jeremia, sondern auch die Wahl des Datums der Wiederöffnung, der erste Advent und damit der erste Tag im neuen Kirchenjahr, waren symbolkräftig gewählt. Der neue sakrale Innenraum ist holzvertäfelt im unteren Bereich und hat cremefarbene Metallverkleidungen im oberen Teil. Ein warmer Boden, gemütliche Stühle, hinter dem kleinen Altar eine große Wand für Videoprojektionen – kurzum ein hochmoderner Raum, fast wie ein Wohnzimmer.

Die verschiedenen Gruppen der Gladbecker Gemeinde haben neue Räume bekommen

„Wir haben es als unseren Auftrag gesehen, zeitgemäß zu agieren“. Großer spricht für das Presbyterium. Die verschiedenen Gruppen der Gemeinde haben neue Räume bekommen, ein Café befindet sich im linken Seitenschiff; die Holzwände können bei Bedarf geöffnet werden, um zu Weihnachten oder zu Konzerten mehr Platz für einen größeren Besucherstrom zu generieren.

Zur Orgelempore führen zwar noch die alten Treppen, aber sie ist komplett erneuert, mit in den Raum ragendem, ausladendem Chorgestühl. Ein futurischer Umlauf aus Stahl und Glas erlaubt einen Blick von oben in den Innenraum.

Fast zwei Jahre hat der Umbau gedauert. Großer Dank ging an die katholische Propsteigemeinde St. Lamberti, die es ermöglicht hatte, währenddessen in St. Johannes die Gottesdienste abzuhalten. „Es war ein Gefühl der Freude, endlich wieder die Glocken der Christuskirche zu vernehmen“, erzählte Pfarrerin Stefanie Erling in ihrer Predigt. Erling sprach von „Staunen und Wehmut“.

Komplette Medieninstallation

Modern ist in der neuen Christuskirche nicht nur die Architektur. Es wird auch mit viel Technik gearbeitet.Eine komplette Medieninstallation erlaubt, Liedtexte, Gebete oder Bilder an die Wand hinter dem Altar zu werfen. Nach dem Gottesdienst lief jetzt eine Videoschau mit Fotos aus allen Phasen der Umbauarbeiten. Viele Gemeindemitglieder nutzen die Gelegenheit, sich diese anzusehen.

Es sei allen bewusst, dass neben viel Begeisterung für das Projekt einige vielleicht denken könnten: „Das ist nicht mehr meine Kirche.“ Es brauche Zeit, sich vertraut zu machen, sich zuhause zu fühlen. „Es braucht Menschen, die die Kirche wieder mit Leben füllen“, appellierte sie an alle.

Die Gemeinde durfte sich im Anschluss an den Gottesdienst die Räume anschauen. Aufgrund der Corona-Situation konnten alle Besucher 2G vorweisen, das Tragen der Masken blieb die gesamte Zeit über Pflicht. Auf das Abendmahl wurde verzichtet.

Der Raum ist angepasst an die tatsächlichen Bedürfnisse

„Es ist ein Haus der vielen Türen“, sagte Frank Großer. „Modern, aber gemütlich“, so das Fazit. In den Sonntagsgottesdiensten wäre man sich vorher manchmal verloren vorgekommen, so die Aussage eines Gemeindemitglieds. Die Zahl der Kirchbesucher ist rückläufig, nun sei der Raum angepasst an die tatsächlichen Bedürfnisse. Der Umbau ist derzeit nicht komplett, an der großen Orgel wird gearbeitet, auf dem Vorplatz liegt noch der alte Waschbeton, einigen Räumen fehlen letzte Handgriffe. „Aber die Eröffnung jetzt zu feiern, war wichtig, ein gutes Zeichen zum ersten Advent“, so Pfarrer Dietmar Chudaska.

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