Das Hausarztzentrum Butendorf wird zum Medizincampus: Das zweite Ärztehaus ist so gut wie bezugsfertig. Diese Medizinrichtungen sind vertreten.

Der erste Spatenstich erfolgte vor 15 Monaten. Und nun steht das zweite Ärztehaus vom Hausarztzentrum Butendorf an der Horster Straße ganz knapp vor der Eröffnung. In den ersten beiden Novemberwochen werden die neuen Mieter ihre Praxen beziehen. Dann gibt es im Stadtteil Butendorf einen Medizincampus, der an Modernität sowie medizinischem und pflegerischem Angebot in der Region wohl ziemlich einzigartig ist.

Die Praxen im zweiten Ärztehaus in Gladbeck-Butendorf können bald eingerichtet werden

Auch im Treppenhaus des zweiten Ärztehauses, in dem die Bauherren und Mediziner Gregor Nagel und Stefan Schaub (v.l.) hier stehen, gibt es noch ein bisschen was zu tun.
Auch im Treppenhaus des zweiten Ärztehauses, in dem die Bauherren und Mediziner Gregor Nagel und Stefan Schaub (v.l.) hier stehen, gibt es noch ein bisschen was zu tun. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Noch wird im Neubau hinter dem ersten Ärztehaus kräftig gearbeitet. Alle Etagen nebst Treppenhaus sind fest in der Hand von Handwerkern. Da wird Metall gesägt, gemalert und an Deckenkonstruktionen gearbeitet. „Das sind aber alles Kleinigkeiten. Nächste Woche kann das große Putzen beginnen, und danach können die Praxen eingerichtet werden“, versichert Stefan Schaub. Der Mediziner hat gemeinsam mit Dr. Gregor Nagel, Dr. Christa Dohmann-Hoeren und Medizinerin Zuhal Kundakci die KleimKo Ärztehaus Gladbeck GmbH gegründet – und so wurden aus den Medizinerinnen und Medizinern Bauherren, die 2016 das erste Ärztehaus in Butendorf eröffneten. Nun, beim zweiten Großbauprojekt zwischen Heilig Kreuz-Kirche und Autobahn A 2, ist vieles schon Routine.

Blick in die große Kinderarztpraxis im neuen Ärztehaus in Gladbeck-Butendorf. Den Medizinern stehen hier über 500 Quadratmeter zur Verfügung.
Blick in die große Kinderarztpraxis im neuen Ärztehaus in Gladbeck-Butendorf. Den Medizinern stehen hier über 500 Quadratmeter zur Verfügung. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Routine, ja. Es gibt aber immer wieder auch neue Herausforderungen“, betont Gregor Nagel. Die Anforderungen an die Brandschutzbestimmungen beispielsweise seien in den vergangenen fünf Jahren noch einmal gestiegen. Doch nun steht der Eröffnung in Kürze nichts mehr im Wege, und ein Rundgang durch den Neubau zeigt die baulichen und technischen Highlights des zweiten Ärztehauses.

Die Raumaufteilung für die Praxen konnten alle Mieter selber festlegen

In den Behandlungsräumen der  Kieferorthopädiepraxis stehen bereits die ersten Möbel.
In den Behandlungsräumen der Kieferorthopädiepraxis stehen bereits die ersten Möbel. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Die Raumaufteilung ihrer Praxen konnten alle Mieter selber festlegen. „Am Anfang“, so Nagel, „war das hier nur eine dreigeschossige, leere Halle.“ Insgesamt umfasst der komplette Medizincampus in Butendorf nun rund 8000 Quadratmeter in zwei Gebäuden. Rund 140 Parkplätze stehen den Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung. Alle Zugänge sind behindertengerecht und barrierefrei. Die Aufzüge (mit Energierückspeisung) sind groß genug auch für Betten. Direkt vor dem Eingang des Neubaus gibt es einen überdachten Kinderwagenstellplatz mit Glaswänden, und in Höhe der Apotheke im ersten Ärztehaus werden fünf Ladesäulen für E-Autos installiert. Die, so Schaub, seien vor allem für die Autoflotte des Pflegedienstes gedacht.

Alle Räume verfügen über eine kontrollierte Lüftung. Das bedeutet, verbrauchte Luft wird regelmäßig automatisch abgesaugt und Frischluft zugeführt. „Damit verfügen wir über den technischen Standard in Sachen Raumluft, der momentan coronabedingt in vielen Gebäuden nachgerüstet wird“, betonen die Mediziner. Zudem hat auch das zweite Ärztehaus eine Teilklimatisierung, Dachbegrünung, LED-Lichttechnik sowie eine Regenwasserversickerung in Rigolen. Um das Gebäude herum werden noch Bäume gepflanzt.

Fast sechs Millionen Euro hat der Neubau gekostet

Areal wird kameraüberwacht

Auch der Sicherheitsaspekt spielt beim Hausarztzentrum Butendorf eine wichtige Rolle. Automatische Poller, so die Bauherren Schaub und Bagel, werden das Gelände sichern. Sie fahren abends hoch und versinken dann morgens wieder im Boden. So wird sichergestellt, dass das Areal nicht ungewollt zu einem nächtlichen Treffpunkt wird. Zudem ist das komplette Gelände kameraüberwacht.

Zu- und Abfahrt zum Parkplatz erfolgen künftig getrennt, um die Verkehrssituation auf der Horster Straße zu entspannen. Die Bauarbeiten dafür laufen aktuell.

Einziehen ins zweite Medizinhaus (Investitionsvolumen knapp unter sechs Millionen Euro) werden in Kürze die Kinderärzte Dr. Grube und Partner (1. OG). Mit über 560 Quadratmeter ist das die größte Praxis. Für die Patienten der Kinderärzte sind auch die Kinderwagenstellplätze gedacht. Der Pflegedienst Horn (knapp 270 Quadratmeter) hat seine Räume im Erdgeschoss. Dort eröffnet auch – auf etwas über 190 Quadratmetern – die Hebammenpraxis. Neben den Räumen für die Geburtsvorbereitung soll es unter anderem auch noch Platz für Yoga-Angebote geben. Die Hebammenpraxis verfügt über eine relativ kleine Fläche im neuen Ärztehaus. „Im Moment arbeiten die Hebammen allerdings in ihren Wohnungen. Da sind die neuen Räume jetzt eine enorme Verbesserung“, so Stefan Schaub.

Ins zweite OG zieht die Physiotherapie Müller/Plaga. Dem Team stehen über 360 Quadratmeter zur Verfügung. Die Physiotherapeuten teilen sich die Etage mit der urologischen Praxis Dr. Prof (knapp 190 Quadrameter). Die Kieferorthopädie Dr. Isphording erhält 500 Quadratmeter im dritten Obergeschoss. Ein kleiner Bereich auf dieser Ebene ist zusätzlich noch Bürofläche für die Kinderärzte. Blickt man auf beide Ärztehäuser, zählt Gregor Nagel zusammen, sind dann insgesamt allein 26 Ärztinnen und Ärzte auf dem Medizincampus Butendorf für ihre Patientinnen und Patienten da.