Gladbeck. Im Herbst 2021 soll der Erweiterungsbau des Ärztezentrums Butendorf fertig sein. Dort einziehen wird u. a. die Kinderarztpraxis Grube.
Die Erweiterung des Hausarztzentrums Butendorf hat bereits ganz konkrete Formen angenommen. Sogar der überwiegende Teil der Mieter steht schon fest. Läuft alles weiter so gut nach Plan, dann soll das zweite Ärztehaus, errichtet auf dem Areal des abgerissenen Kleimanns Kottens, schon im Herbst kommenden Jahres fertig sein. „Dann reden wir auch nicht mehr von einem Ärztezentrum, sondern dann hat Butendorf einen Medizincampus, der alle medizinischen Leistungen von der Geburt bis zum hohen Alter an einem Ort bietet“, sagt Dr. Gregor Nagel nicht ohne Stolz.
Es baut wieder die KleimKo Ärztehaus Gladbeck GmbH
Als Bauherren haben die Mediziner ja bereits bei der Errichtung des ersten Ärztehauses an der Horster Straße 137, gleich neben der Heilig-Kreuz-Kirche, reichlich Erfahrungen sammeln können. Und auch das zweite Projekt wird wieder von der von ihnen gegründeten KleimKo Ärztehaus Gladbeck GmbH gestemmt. Die Investitionssumme liegt bei 4,8 Millionen Euro.
Geplant ist ein dreigeschossiges Gebäude mit Staffelgeschoss mit insgesamt 550 Quadratmetern. Dabei soll der Neubau, wie Mediziner und Mitinvestor Stefan Schaub betont, das erste Haus noch toppen, was Komfort, Energieeffizienz, Barrierefreiheit und ökologisches Bauen angeht.
Der Hauptankermieter ist fest gesetzt: Die kinder- und jugendärztliche Praxis Grube zieht von der Schillerstraße in der Innenstadt zur Horster Straße um. Den sieben Ärzten der Gemeinschaftspraxis steht dort die komplette erste Etage zur Verfügung. In der Praxis, erläutert Dr. Gregor Nagel, werden Babys, Kinder und Jugendliche behandelt. Im Neubau ist nun genügend Platz vorhanden, um auch architektonisch auf die drei Altersgruppen einzugehen. Dabei fängt der Service für die Eltern schon auf dem Parkplatz des neuen Ärztehauses an: Dort wird es nämlich einen beheizten, gläsernen Abstellbereich für Kinderwagen geben.
Auch ein Pflegedienst, eine Hebammen-Praxis und ein Rehazentrum ziehen in das neue Ärztehaus ein
Auch ein Pflegedienst, eine Hebammen-Praxis und ein Rehazentrum ziehen in das neue Ärztehaus ein. Aktuell verhandeln Nagel und Schaub noch mit einem Urologen und einem Orthopäden.
Fest steht bereits, dass die Zahnarztpraxis aus dem ersten Ärztehaus noch weitere Räume im Neubau nutzen wird. Auch laufen Gespräche mit einer großen Krankenkasse. „Eigentlich ist es ja eher Trend der Kassen, Büros zu schließen. Aber wir kommen hier im Ärztezentrum auf gut 20.000 Patientenbesuche im Quartal. Das macht es dann wieder attraktiv, sich hier einzumieten“, so Nagel.
Da der Pflegedienst Elektro-Autos im Einsatz hat, planen die Investoren natürlich auf dem Parkplatz auch Ladesäulen ein, die von den Besuchern des Medizincampus mitgenutzt werden können. Die neuen Parkplätze sollen zur Autobahn hin entstehen. Die Einfahrt von der Horster Straße auf das Gelände muss noch verbessert werden. „Da ist es jetzt schon manchmal ein bisschen eng im Begegnungsverkehr. Aber in diesem Punkt hat uns die Stadtverwaltung bereits Unterstützung zugesagt“, so Stefan Schaub.
Tafel erinnert an den Kotten
Nicht nur mit ihrem Namen „KleimKo“ wollen die Investoren an den alten Kleimanns Kotten erinnern, der für den Bau des zweiten Ärztehauses abgerissen wurde. Auch eine Tafel, die am Neubau aufgestellt werden soll, wird die Geschichte des Hofes erzählen. Zudem werden die Bauherren auch, wie zugesichert, den gesicherten alten Delenbogen in den Neubau integrieren.
Das Dach des zweiten Ärztehauses soll begrünt werden, ebenso wie das Dach des ersten, 2016 fertiggestellten Baus. Darüber hinaus wird das neue Gebäude aber auch noch grüne Fassadenelemente erhalten. Die Heizung soll mit regenerativen Energien betrieben werden, und sowohl im Gebäude als auch auf dem Parkplatz soll ausschließlich energiesparende Technik Verwendung finden.
Den Bauantrag für den Erweiterungsbau wollen die Mediziner Ende des Monats einreichen. „Wir rechnen dann bei der Stadt mit einer Bearbeitungszeit von ungefähr drei Monaten, aber dann kann es auch schon losgehen“, erklärt Gregor Nagel. In ihrem Bauvorhaben sehen die Investoren nicht nur ein Stück Stadtentwicklung, sondern vor allem auch einen Ort, an dem alle medizinischen ambulanten Versorgungen gebündelt in unmittelbarere Nähe angeboten werden – und das nicht nur für die Menschen in Butendorf.