Gladbeck. Die Grünen bekräftigen ihr Nein zur Einführung von E-Scootern in Gladbeck. Sie wollen bei den Etatberatungen über Gebühren für Anbieter reden.
Die Grünen haben ihre Kritik an der im Planungs- und Mobilitätsausschuss auf Vorschlag der Verwaltung beschlossenen testweisen Einführung von E-Scootern in Gladbeck erneuert. Falls es trotz der Bedenken zur Einführung des Systems mit elektrischen Rollern kommen sollte, verlangen die Grünen aber neben einer Konzessionsgebühr von den Anbietern auch eine Gebühr für das Einsammeln von falsch abgestellten E-Scootern.
Die Grünen appellieren, nicht die gleichen Fehler zu machen wie etwa Düsseldorf, wo es inzwischen große Probleme mit E-Scootern gebe und die Stadt einen härteren Kurs eingeschlagen hat. Die Erfahrungen solcher Städte sollte man nutzen, so Grünen-Fraktionschefin Ninja Lenz. „Ökologisch sind die Billig-Scooter eine Katastrophe“, bringt sie die Kritik der Grünen auf den Punkt. „Sie haben eine durchschnittliche Lebensdauer von gerade mal zwei Jahren und werden danach verschrottet. In der Regel ersetzen sie keine Autofahrt, sondern auf kurzen Stecken eher den Fußweg oder die Radfahrt. Damit tragen sie weniger zur ökologischen Umgestaltung des Verkehrs bei.“
Grüne wollen 15.000 Euro Konzession pro Jahr von den E-Scooter-Anbietern
Außerdem blockierten gedankenlos abgestellte Scooter oft Gehwege und seien ein Ärgernis für behinderte und mobilitätseingeschränkte Menschen. Dies alles seien Ablehnungsgründe ihrer Fraktion gewesen. „Außerdem wollen wir nicht den öffentlichen Raum zur Gewinnmaximierung der Unternehmen unentgeltlich zur Verfügung stellen“, so Lenz.
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Ihre Fraktion halte daher bei einer angestrebten Flottengröße von 300 Scootern in Gladbeck eine Gebühr von 15.000 Euro pro Jahr für angemessen. Auch eine – wie in Düsseldorf – erhobene Gebühr fürs Einsammeln falsch abgestellter Scooter von 100 Euro halten die Grünen für „sinnvoll und richtig“. „Diese Forderungen werden wir in die kommenden Haushaltsberatungen einbringen“, kündigte Lenz an. „Wir dürfen nicht die Fehler der Großstädte im Rahmen der Scooter-Euphorie in Gladbeck wiederholen!“