Gladbeck. In der Nacht zu Dienstag hat ein Feuer die Sporthalle der IDG in Gladbeck-Rentfort zerstört. Was bisher bekannt ist – und wie es nun weitergeht.
Ein Feuer hat in der Nacht zu Dienstag die Sporthalle der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule in Gladbeck zerstört. Alle Einsatzkräfte der Feuerwehr waren vor Ort, um den Brand zu löschen. Noch immer – voraussichtlich den ganzen Tag über – ist die Feuerwehr für möglicherweise anstehende Nachlöscharbeiten an der Einsatzstelle im Stadtteil Rentfort.
Um kurz vor drei Uhr war die Feuerwehr Gladbeck alarmiert worden. Die Brandmeldeanlage in der Sporthalle hatte ausgelöst, außerdem hatten sich rund 20 Anwohner bei der Leitstelle gemeldet. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand die ganze Halle bereits in Vollbrand. „Schon bei der Anfahrt konnten wir den Feuerschein sehen, schnell wurde Vollalarm ausgelöst, weitere Einsatzkräfte wurden hinzugerufen“, berichtet Feuerwehr-Chef Thorsten Korrytko am Morgen an der Einsatzstelle. Nach drei Stunden hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle.
Das Dach der Sporthalle hat sich aufgrund der Hitze extrem verformt
Am Dienstagmorgen steigt noch immer Qualm aus der Sporthalle empor. An der Außenwand sind schwarze Brandspuren zu sehen. Das Hallendach ist durch die extreme Hitze wellig geworden, ist ganz verbogen, auch die Außenwand zur Enfieldstraße ist schief. „Die Halle ist einsturzgefährdet. Es war schnell klar, dass sie etwa durch herabstürzende Deckenteile für uns nicht begehbar ist. Wir mussten von außen löschen“, berichtet Koryttko. Denn auch das Dach war nicht begehbar.
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Also löschten die Helfer den Brand mit Hilfe von zwei Drehleitern, mehreren Wasserwerfern und Strahlrohren. „Es ist alles im Einsatz, was wir an Geräten haben“, so der Feuerwehr-Chef. Auch die neue Drohne ist dabei, hebt auch am späteren Morgen immer wieder ab in die Luft. „Zur Lageüberwachung.“
Die Brandursache ist unklar – die Polizei ermittelt nun
Auch das Technische Hilfswerk (THW) kam zur Hilfe, ein Baufachberater gab eine statistische Einschätzung des Gebäudes und bestätigte die Einsturzgefahr. Der Messzug der Feuerwehr des Kreises Recklinghausen kontrollierte die Gefahrstoffe im Umfeld der Sporthalle, um eine Gefährdung auszuschließen. „Die Rauchentwicklung zu Beginn des Brandes war schließlich massiv“, so Koryttko. Nach einiger Zeit konnte aber wieder Entwarnung gegeben werden, die Messwerte waren unbedenklich, und so konnten auch die Anwohner wieder Türen und Fenster öffnen. Am Vormittag sollten noch Flocken von Brandrückständen auf Umweltschädlichkeit in der Umgebung gemessen werden. „Dazu stehen wir in Kontakt mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz.“
Eine erste Empfehlung haben die Mitarbeiter des Landesamtes, die vor Ort Proben gesammelt haben, bereits gegeben: Im Garten selbst angebautes Obst und Gemüse sollte vor dem Verzehr gründlich gewaschen und wenn möglich geschält werden. Das betrifft das Gebiet rund 100 Meter von der Sporthalle entfernt in südöstliche Richtung (Richtung Nordpark). Anwohner, die die weiß-schwarzen Brandflocken auf der Straße liegen sehen, können sie entweder in die Kanalisation spülen oder mit Einmalhandschuhen aufsammeln und im Restmüll entsorgen. „Wir gehen aber auch davon aus, dass der Regen einiges wegspülen wird“, so Stadtsprecher David Hennig.
Bürger können sich bei Fragen an die Stadtverwaltung wenden
Bürgerinnen und Bürger können sich bei allgemeinen Fragen zum Brand und der Hallennutzung an das Ideen- und Beschwerdemanagement der Stadt Gladbeck unter 02043/99-2616 oder per E-Mail an buergermail@stadt-gladbeck.de wenden.
Bei Fragen zu den Niederschlägen in Folge des Brandes steht die städtische Umweltabteilung unter 02043 / 99- 2378 zur Verfügung.
Sicherheitsdienst überwacht das Gelände
Die Brandursache indes ist unklar. Dazu ermittelt nun die Polizei. „Es ist geplant, dass die Brandermittler am Mittwochvormittag die Brandstelle begehen“, so Polizeisprecher Andreas Lesch. Mitarbeiter des Zentralen Betriebshofs Gladbeck (ZBG) bauten am Dienstagvormittag Bauzäune um die Sporthalle auf, damit niemand das Gelände betritt. Ein Sicherheitsdienst soll dies nun überwachen.
Wahrscheinlich ist, dass die Turnhalle nun abgerissen werden muss. „Wir gehen davon aus, dass das Gebäude nicht zu halten ist“, so Stadtsprecher David Hennig am Nachmittag nach einer Krisensitzung der Verwaltung. Die Halle wird nicht nur für den Schulsport, sondern auch von Vereinen genutzt. „Wir schauen, welche Hallen wir nun kurzfristig ersatzweise zur Verfügung stellen können“, so Hennig weiter.