Gladbeck. Das THW richtet sich auf Ereignisse wie Starkregen und Stromausfälle ein. Beim Ortsverband bilden sich neue Einheiten und es gibt auch ein Boot.
Das Technische Hilfswerk (THW) stellt sich neu auf. Der Ortsverband Gladbeck/ Dorsten richtet sich verstärkt darauf ein, mit Ereignissen wie Starkregen oder auch Stromausfällen – etwa durch Cyberangriffe – umzugehen. „Der Ausfall kritischer Infrastruktur ist jetzt viel stärker in den Fokus gerückt“, sagt Ortsbeauftragter Helmut Haarmann. Schwerpunkt der Arbeit des THW ist seit jeher der Katastrophenschutz.
Hintergrund der Neuaufstellung, die Haarmann die größte Umstrukturierung seit vielen Jahren nennt, ist eine neue Bewertung der Sicherheitslage in Deutschland. Bundesweit rüstet sich das THW für die Zukunft. Das Konzept wird nach und nach umgesetzt. „Bis alle Neuanschaffungen da sind, könnte es noch zwei Jahre dauern.“ Seit Oktober wird beim örtlichen THW mit Sitz an der Stollenstraße etwa eine neue Gruppe aufgebaut, die sich unter anderem mit der Notversorgung von Trinkwasser und Treibstoff auseinandersetzt. Zur Ausstattung der neunköpfigen Gruppe gehört auch eine mobile Tankanlage.
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Ehrenamtler richten sich auf Starkregen ein – gerade im Ruhrgebiet ein Thema
Ab 1. November soll es zudem eine Einheit geben, die mobile Pegel errichten kann und an diesen die Entwicklung von Wasserschäden bei Hochwasser ablesen kann. Denn: „Starkregen ist gerade im Ruhrgebiet ein immer größer werdendes Thema.“ Daher wird das THW künftig auch mit einem größeren Schlauchboot ausgestattet sein, das Menschen bei Hochwasser retten und wichtige Güter wie etwa Trinkwasser transportieren kann. „Wenn Pumpwerke ausfallen und es dann einen Starkregen gibt, ist es durchaus möglich, dass in Gladbeck ein Boot gebraucht wird.“
Hilfe bei Hochwasser und Sturmschäden
Der Ortsverband Gladbeck/Dorsten ist ein Doppelortsverband, der 1994 aus den bis dahin selbstständigen Ortsverbänden Dorsten und Gladbeck entstanden ist. Zum THW Ortsverband Gladbeck/ Dorsten zählen derzeit rund 100 Ehrenamtliche.
Schwerpunkt der Arbeit des THW ist der Katastrophenschutz. Sie helfen etwa bei Hochwasser oder Sturmschäden.
Auch beim Brand am Erlenkrug Anfang Juli waren Kräfte des THW im Einsatz.
Die Gesellschaft sei heute enorm abhängig von bestimmten Infrastrukturen. „Ohne Strom geht zum Beispiel gar nichts.“ Selbst an Mineralwasser könne man nicht mehr kommen, da die Supermarkttüren ohne Stromversorgung nicht mehr öffnen, nennt Haarmann ein Beispiel. Und: „Das Szenario eines großflächigen Stromausfalls ist durchaus realistisch.“
Mit großen Auswirkungen. „Das St. Barbara-Hospital beispielsweise hat zwar ein Notstromaggregat, nach eineinhalb Tagen ist da aber Schluss.“
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Auch militärische Konflikte erfordern die neue Weichenstellung
Terroranschläge, Cyberangriffe auf Strom und Trinkwasser aber auch militärische Konflikte erfordern die neue Weichenstellung beim THW. „Wir müssen uns verstärkt darauf einstellen, mit Flüchtlingsströmen umzugehen.“
Bereits 2015 hatten Ehrenamtliche des Ortsverbands bei der Einrichtung von Flüchtlingsunterkünften in der Stadt unterstützt. „Da stehen wir bereit und können etwa Wasser- und Abwasserleitungen legen“, so der Ortsbeauftragte des THW, das stets eng mit der Feuerwehr zusammenarbeitet.