Gladbeck. Das Mülheimer Unternehmen MCS will auf dem geräumten Areal des alten Möbelhauses Mietshäuser mit großen Wohnungen bauen. Wie es nun weitergeht.

Eine Neubebauung des ehemaligen Möbelparadies-Standortes am Bramsfeld in Gladbeck rückt nach Ende der langwierigen Abrissarbeiten des alten Geschäftshauses näher: Die MCS Projekt- und Beteiligungs GmbH in Mülheim, der das Gelände zwischen Bramsfeld, Bahnlinie und Wielandstraße gehört, will „definitiv“ bauen, wie die Geschäftsführung auf WAZ-Anfrage betont. Möglichst schon ab kommendem Frühjahr. Allerdings anders, als bislang gedacht.

Eigentlich hat das Unternehmen, das eigens für das Vorhaben am Bramsfeld die Tochtergesellschaft „MCS Projekt 12 GmbH“ gegründet hat, vom Voreigentümer, der Cosimo-Gruppe in Duisburg, auch die nach wie vor gültige Baugenehmigung für eine mehrgeschossige Mehrfamilienhaus-Neubebauung übernommen. Diese Baupläne sehen vorwiegend altersgerechte und öffentlich geförderte Wohnungen sowie eine Senioren-Tagespflege vor. Die Rede war in den Neubauplänen am Bramsfeld zuletzt von 124 Wohnungen, davon 84 öffentlich gefördert. Diese Pläne wolle man aber „verfeinern“, heißt es dazu nun aus dem Mülheimer Unternehmen.

Die Firma MCS sprach bereits mit dem städtischen Baudezernat

Das Luftbild zeigt das Gelände des Möbelparadieses am Bramsfeld Mitte Mai, als noch die Beton-Zerkleinerungen stattfanden. Das Areal zwischen Bramsfeld, Bahnline und Wielandstraße soll mit Mehrfamilienhäusern bebaut werden.
Das Luftbild zeigt das Gelände des Möbelparadieses am Bramsfeld Mitte Mai, als noch die Beton-Zerkleinerungen stattfanden. Das Areal zwischen Bramsfeld, Bahnline und Wielandstraße soll mit Mehrfamilienhäusern bebaut werden. © Hans BlosseY

Deshalb sei man inzwischen in Abstimmungsgesprächen mit dem Baudezernat der Stadtverwaltung, betont die MCS-Geschäftsführung. Ihr Ziel ist es, die Anzahl der Wohnungen zu verringern, dafür aber größere Wohnungen für (größere) Familien zu schaffen. Auf kleine Appartements für Senioren solle weitgehend verzichtet werden, betont die Firmenleitung gegenüber der WAZ. Auch die einst angedachte Tagespflege für Senioren soll gestrichen werden. Sämtliche Wohnungen sollen Mietwohnungen werden.

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Ein weiterer Änderungswunsch von MCS: Mehr Parkplätze, auch für den öffentlichen Raum, um dem enormen Parkdruck freitags an der gegenüber liegenden Moschee Wielandstraße zu begegnen. Dafür könne man sich eine Teilunterkellerung des Baus auch als Tiefgarage und eine andere als bislang festgelegte Lage des Gebäudes auf dem Geländes vorstellen, um in Straßennähe Platz zum Parken zu schaffen.

Stadtverwaltung Gladbeck prüft die Anregungen des neuen Eigentümers am Bramsfeld

Insgesamt wolle man sich architektonisch den Plänen für das gegenüber geplante neue Stadtquartier anpassen, betont die MCS-Geschäftsleitung. Könne man sich rasch mit der Stadt Gladbeck einigen, wolle man mit dem Vorhaben auf dem geräumten Möbelparadies-Gelände möglichst im kommenden Frühjahr beginnen. Mit etwa zwei Jahren Bauzeit wird gerechnet, das Investment schätzt MCS auf 25 bis 30 Millionen Euro.

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Die Stadtverwaltung bestätigte die Gespräche mit der MCS. Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer äußerte sich danach in einer ersten Stellungnahme wohlwollend zu den Anpassungsabsichten des Mülheimer Unternehmens. Bestreben sowohl des Bauherrn als auch der Stadt sei es, so Kreuzer, dass die MCS-Planungen zu denen der Stadt auf dem westlich des Bramsfeldes gelegenen Geländes (ehemaliger Parkplatz und Brachgelände) passten und dem künftigen Bebauungsplan, der für dieses Areal gerade aufgestellt wird, entsprechen. Die Realisierung des Vorschlags, mehr größere Wohnungen statt Seniorenappartements zu bauen, hält der Baurat für „denkbar“. Kreuzer: „Ziel ist ein stimmiges Konzept für das gesamte Quartier.“

Ökologische Quartiersbebauung

Das Abbruchunternehmen Oetjen aus Weyhe nahe Bremen hat Mitte September nach fast zwei Jahren die Abrissarbeiten des alten Möbelparadies-Gebäudes abgeschlossen. Das Gelände wurde inzwischen baureif an den Grundstückseigentümer, die MCS Projekt- und Beteiligungs GmbH in Mülheim, übergeben.

Das gegenüberliegende Gelände des ehemaligen Parkplatzes und der dahinter liegenden Brache wurde bereits vor geraumer Zeit an das Bauunternehmen Aumann aus Hessen verkauft. In enger Abstimmung mit der Bauverwaltung entsteht für dieses größere Areal gerade das Konzept für eine „ökologisch anspruchsvolle Stadtquartiersbebauung“.