Gladbeck. MdB Michael Gerdes (SPD) zieht erneut für Gladbeck in den Bundestag ein. Seine Partei konnte deutlich gewinnen. Ein Kommentar.

Die SPD ist klarer Gewinner bei der Bundestagswahl in Gladbeck. Es ist zwar keine Überraschung, dass die Bürgerinnen und Bürger hier traditionell „rot“ wählen, und auch ein erneuter Einzug von MdB Michael Gerdes ins Parlament war demnach mehr als wahrscheinlich – und doch war der Sieg nicht immer so deutlich.

2017 kam CDU-Kandidat Sven Volmering mit seinem Ergebnis nah an das von Gerdes heran, jetzt lässt der SPD-Mann Volmering mit großem Abstand hinter sich. Gerdes erreicht bei den Erststimmen über 40 Prozent – das ist beachtlich. Ähnlich deutlich ist es auf Wahlkreisebene. Dass diese Entwicklung nicht immer vor Ort geprägt wird, sondern das Wahlverhalten gerade bei einer Bundestagswahl stark von der Bundespolitik abhängt, liegt auf der Hand.

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Die AfD bleibt drittstärkste Kraft in Gladbeck

Das zeigt auch das gute Abschneiden der Grünen. In Zeiten von Klimawandel- und Klimaschutz-Debatten gewinnt die Partei in Gladbeck deutlich an Fahrt – verglichen mit 2017. Auch wenn sich Gladbeck wieder auf seine „roten Wurzeln“ zu besinnen scheint und sowohl linke als auch rechte Parteien verlieren: Drittstärkste Kraft bleibt trotz Verlusten die AfD, die noch immer auf beachtliche 11 Prozent kommt.

Die Wahlbeteiligung macht Hoffnung. Dafür, dass das Interesse an der Bundestagswahl im Vorfeld sehr gering schien – und auch der Wahlkampf coronabedingt kaum öffentlich stattfand – lag sie immerhin bei rund 71 Prozent.