Gladbeck. Fast zwei Jahre dauerte der Abriss des riesigen Möbelhauses in Gladbeck. Unklar ist, ob der neue Eigentümer die fertigen Baupläne umsetzt.
Im Oktober 2019 begann der Abriss des Möbelparadieses am Bramsfeld in Gladbeck – jetzt, knapp zwei Jahre später, meldet das Abrissunternehmen Oetjes aus der Nähe von Bremen Vollzug: Das aufbereitete Gelände des einstigen neunstöckigen Möbelhauses, das seit 1999 leer stand, wurde baureif an den Eigentümer übergeben.
Die Abrissarbeiten gestalteten sich zäher und dauerten dadurch deutlich länger, als vom Abrissunternehmen ursprünglich geplant. Vor allem das Schreddern des Abbruchmaterials sei sehr hartnäckig gewesen, heißt es. Auch musste noch im nördlichen Teil des Möbelparadies-Geländes eine Bodensanierung durchgeführt werden, weil es dort eine Firmentankstelle gegeben hat. Länger habe es auch gedauert, weil man – angesichts der Nähe zum Straßenraum und zur Wohnbebauung – größere Vorsicht habe walten lassen. So habe es auch kaum Kollateralschäden gegeben.
80 Prozent des Betons wurden zermahlen und auf dem Grundstück verarbeitet
Rund 80 Prozent des auf dem Grundstück gebrochenen Betons aus der Abrissmasse wurde in den einstigen Kellergeschossen verarbeitet und dort verdichtet. Die restlichen 20 Prozent, „einige tausend Tonnen“, wurden andernorts auf Baustellen genutzt und verarbeitet. „Das Grundstück ist jetzt frei für eine Bebauung“, heißt es aus dem Unternehmen.
Auch interessant
Wie es allerdings auf dem 28.000 Quadratmeter große Grundstück weitergeht, ist im Moment offen. Für das Gelände östlich des Bramsfelds gibt es seit längerem eine Baugenehmigung für eine mehrgeschossige Neubebauung – vorwiegend altersgerechte und öffentlich geförderte Wohnungen. Ob sie vom derzeitigen, inzwischen dritten Eigentümer nach dem Verkauf der Schrottimmobilie 2017 – der MCS Projekt- und Beteiligungs GmbH aus Mülheim – am Ende umgesetzt wird, ist derzeit offen. Eine entsprechende Anfrage der WAZ blieb zunächst unbeantwortet.
Auch interessant
Auf der gegenüberliegenden Fläche am Bramsfeld entsteht ein Stadtquartier
Bereits im Frühjahr 2020 war das „Baufeld 2“, der gegenüberliegende einstige Kundenparkplatz, an seinen neuen Eigentümer baureif übergeben worden. Zuvor hatte Oetjes den dortigen Müll beseitigt und den Asphalt der Parkplatzfläche zurückgebaut. Dort und auf der westlich angrenzenden Brachgelände plant das Bauunternehmen Aumann aus Hessen in enger Abstimmung mit der Bauverwaltung der Stadt eine „ökologisch anspruchsvolle Stadtquartiersbebauung“, wie es bereits im Planungsausschuss beschrieben wurde.