Gladbeck. In der Stadtverwaltung Gladbeck gibt’s immer mehr Frauen in Leitungsfunktionen. Gleichstellungsbeauftragte zufrieden mit der Frauenförderung.

Die Frauenförderung in der Stadtverwaltung Gladbeck ist auf einem gutem Weg. Das ist das Fazit des Zwischenberichts zum Gleichstellungsplan von Frauen und Männern für die Jahre 2019 bis 2023. „Der Abbau von Unterrepräsentanzen in der Verwaltung ist ein kontinuierlicher Prozess, der nicht innerhalb eines Gleichstellungsplans abgeschlossen werden kann – aber wir haben wichtige Teilziele erreicht“, stellt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Ulla Habelt, in ihrem jetzt vorgelegten Bericht zufrieden fest.

Der Frauenanteil bei den Beschäftigten der Stadtverwaltung liegt insgesamt bei 60 Prozent, aber im besser bezahlten gehobenen und vor allem im höheren Dienst gibt es nach wie vor Defizite, was den Frauenanteil anbelangt. Hier allerdings konnten in den vergangenen zwei Jahren Verbesserungen erreicht werden, berichtet Habelt. So sei es gelungen, den Anteil der Frauen im höheren Dienst bis Mitte 2020 um acht Prozentpunkte auf 37 Prozent zu erhöhen. Die Zielgröße heißt allerdings 50 Prozent.

Auch interessant

In der oberen Führungseben wurde sogar schon die Zielquote erreicht

„Aber der positive Trend hält an, insbesondere im Bereich der oberen Führungsebene wie bei Amts- und Referatsleitungen“, so Ulla Habelt. Hier konnte bereits im vergangenen Jahr der Anteil von 23 Prozent in 2018 auf die erst für 2023 angestrebte Zielquote von 44 Prozent erreicht werden – also drei Jahre früher als geplant. Der Großteil der Stellen, die auf dieser Führungsebene vakant wurden, wurde zuletzt mit Frauen nachbesetzt. Habelt: „Das ist ein deutlicher Erfolg.“

Auch interessant

Wie erfolgreich dieser Weg ist, zeigt auch ein Vergleich mit dem Jahr 2000: Damals wurden nur fünf Prozent der städtischen Ämter von Frauen geführt. Und inzwischen ist sogar das Amt des Stadtoberhauptes mit Bettina Weist als Bürgermeisterin besetzt.

Bei der Feuerwehr sind nur gut fünf Prozent der Belegschaft Frauen

Auf der Ebene der Abteilungsleitungen, so Habelt, konnte die Zielquote (hier 50 Prozent), anders als bei Amts- und Referatsleitungen, noch nicht erreicht werden. Aber auch in diesem Bereich sei der Trend positiv, und immerhin lag der Frauenanteil hier schon 2018 bei 43 Prozent. Im vergangenen Jahr betrug der Wert 44 Prozent. Bei den Sachgebietsleitungen liegen sogar 58 Prozent der Jobs in Frauenhänden.

Auch interessant

Zwei bemerkenswerte Bereiche bleiben allerdings: Bei der Feuerwehr, so Habelt, liegt der Frauenanteil nur bei 5,49 Prozent. Allerdings: Da Frauen für diesen Bereich des öffentlichen Dienstes nur schwer zu rekrutieren sind, beträt die Zielquote des Gleichstellungsplans hier nur 5 Prozent. Und so sei, so Habelt, die Marke, die für 2023 angelegt worden sei, bereits jetzt erfüllt. Ein größerer Frauenanteil sei dennoch wünschenswert.

Der Sozial- und Erziehungssektor wird nach wie vor von Frauen dominiert

Ganz anders der Bereich Sozial- und Erziehungsarbeit – hier stellt sich die Situation völlig umgekehrt da: Von 181 Stellen sind nur 21 mit Männern besetzt. Gegenüber 2018 wuchs diese Zahl in 2020 nur um eine Person. Habelt: „Da gibt es noch reichlich Potenzial.“

Die Gleichstellungsbeauftragte zeigt sich insgesamt zufrieden. „Wir haben schnell erste Ziele erreicht.“ Und sie ist zuversichtlich für die Zukunft, die gesteckten Ziele bis 2023 zu erreichen. Aus der Politik gibt es aus allen Lagern positive Rückmeldungen über die „erfreuliche Entwicklung“.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Die Stadt hat in den vergangenen Jahren, so die Gleichstellungsstelle, viel getan für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ein Stichwort: gleitende Arbeitszeit. Sie gebe Frauen wie Männern im Job große Spielräume für die Verteilung der Arbeitszeit.

Hinzu kommen Teilzeitbeschäftigungen im gewünschten Umfang – auch für Führungs- und Leitungsaufgaben. Die Teilzeitquote liegt bei den Beschäftigten der Stadtverwaltung bei gut 30 Prozent. Auch ein Arbeiten im Homeoffice steht den Beschäftigten offen. Außerdem ist möglich eine bewusste Auszeit, etwa eine Familienpause, mit geplantem Wiedereinstieg.