Gladbeck. Die Tage des Problemhochhauses Schwechater Straße 38 in Gladbeck sind gezählt: Ein Longfront-Bagger „knabbert“ ab August die 13 Stockwerke ab.
Lange Monate wurde entrümpelt, entkernt und entsorgt – nun beginnt in Gladbeck endlich die heiße Phase des Abbruchs der Problemimmobilie Schwechater Straße 38 in Rentfort-Nord. Seit einigen Tagen wird bereits die Tiefgarage des Einkaufs- und Wohncenters abgebrochen, Anfang nächsten Monats beginnt dann die lang ersehnte Niederlegung des Hochhauses.
Das bestätigte auf Anfrage Dr. Stefan Henning vom gleichnamigen Ingenieurbüro, das die heiklen Abbrucharbeiten koordiniert und leitet. Ende Juli wird der dazu nötige Longfront-Abbruchbagger angeliefert und aufgebaut. Mit seiner Hilfe wird das Hochhaus Etage für Etage förmlich „abgeknabbert“. Am Montag, 2. August, wird dieses Spezialbaugerät seine Arbeit aufnehmen.
Der eigentliche Abriss des 13-stöckigen Hochhauses soll sechs Wochen dauern
Henning hofft, dass der Abriss bereits nach sechs Wochen erledigt und das Problemhochhaus dann endlich Geschichte sein wird. Allerdings wird die Beseitigung des Bauschutts danach noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Ein Teil davon soll das Loch der bisherigen Tiefgarage auffüllen – falls die Untersuchung des Bauschutts ergibt, dass es keine weiteren Kontaminationen gibt. Andernfalls muss der Schutt entsorgt werden. Im Herbst will das Büro Henning gemeinsam mit der Abbruchfirma Linkamp aus dem Sauerland das Gelände baureif übergeben.
Auch interessant
Henning betont, dass sämtliche Vorarbeiten inzwischen erledigt sind: Das 13-stöckige Schrotthochhaus ist komplett entkernt, sämtliche Schadstoffe – insbesondere viel Asbest – seien entsorgt. Zuletzt wurde eine Trennschicht zwischen dem Hochhaus und dem Geschäftszentrum, das stehen und erhalten bleibt, eingebaut. Die Trennschicht entkoppelt das Bestandsgebäude vom Hochhaus und einstigem Einkaufszentrum und sichert es vor Schäden durch die Abrissarbeiten.
Das Schrotthochhaus in Rentfort-Nord stand am Ende 15 Jahre leer
Die Rückbauaktivitäten begannen am 26. Oktober. Zunächst waren die 260 Wohnungen entrümpelt worden, danach Unmengen von Müll entsorgt worden. In den oberen Etagen waren viele Räume hochtoxisch mit Taubenkot verseucht. Danach wurde das inzwischen seit 15 Jahren leerstehende Haus entkernt und von belasteten Werkstoffen befreit.