Gladbeck. Die Konzertreihe „Forum Deutscher Musikhochschulen“ startet in ihre 34. Saison. Die Pandemie stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen.
Das Forum Deutscher Musikhochschulen Gladbeck wird im Herbst in die 34. Saison starten. Doch die Corona-Pandemie stellt die Verantwortlichen vor große Aufgaben.
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Vier Jahre ist Heinrich Menning jetzt künstlerischer Leiter der seit 1987 erfolgreichen Reihe „Forum Deutscher Musikhochschulen“, aber die Herausforderungen der vergangenen zwei Ausgaben, die hätte er sich bei Übernahme dieser Funktion in den kühnsten Träumen nicht vorstellen können. „Seit März 2020 stellt uns die Corona-Pandemie vor ständig ändernde Tatsachen“.
Gladbeck: Durch das Online-Format wurde auch Publikum in der französischen Partnerstadt erreicht
Die zweite Hälfte der 32. Ausgabe musste vollständig abgesagt werden, die 33. Saison wurde unter Vorbehalt geplant. „Die Stadt Gladbeck hatte für den Herbst 2020 ein perfektes Hygienekonzept entwickelt“, erklärt Menning. Als im Oktober Studentinnen der Hochschule für Musik Münster einen Beethoven-Abend vor 150 Musik-Fans geben konnten, hatten alle Beteiligten die Hoffnung, dass die Reihe komplett über die Bühne gehen würde. „Dann kam die Corona-Katastrophe der dritten Welle“. Der totale Stillstand.
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Im Laufe des Winters haben die Akteure hinter den Kulissen emsig daran gearbeitet, was unter den Bedingungen der Schutzverordnungen möglich ist. „Für die Kulturdezernentin Linda Wagner und die Kulturamtsleiterin Gabi Stegemann hatte es immer Priorität, diese für Gladbeck wichtige Reihe zu erhalten. Annette Becker hat mich wunderbar bei den Planungen unterstützt“, zeigt sich Menning dankbar. So wurde in diesem Jahr im März zum ersten Mal ein Konzert direkt aus der Mathias-Jakobs-Stadthalle gestreamt; im Mai haben Master- und Bachelorstudierende der Universität Nürnberg eine Exklusiv-Aufnahme aus ihrem Auditorium geschickt, die dann auf dem Youtube-Kanal der Stadt Gladbeck veröffentlicht wurde. „Wir haben im Prinzip durch das Online-Format andere Zuschauer erreicht, die weit weg wohnen, zum Beispiel aus unserer französischen Partnerstadt Marc-en-Baroeul“.
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Nun fiebern alle der neuen Saison entgegen, das Programm steht laut Menning. Die Gestaltung sei schwierig gewesen, denn viele Talente konnten seit Monaten nicht proben, hatten keine Möglichkeiten, um gemeinsam Musik zu machen. Einige Termine sind Nachholkonzerte aus den vergangenen Reihen, da blieb nicht viel Platz für neue Formationen. Heinrich Mennings Traum ist es trotzdem, das Online-Angebot nicht ad acta zu legen. In Zukunft werden vielleicht alle Forums-Konzerte live übertragen oder zumindest aufgezeichnet, das wäre ein schöner neuer Impuls aus der Corona-Zeit. „Nicht dass ein Missverständnis entsteht: Nichts kann ein Live-Konzert ersetzen. Der Konzertraum bleibt Sehnsuchtsraum, der physisch zu erleben ist“, betont Menning.