Gladbeck. Zuversicht in der Coronakrise: Ferienfahrten und Ferientreffs für Kinder und Jugendliche in Gladbeck finden statt. Anmeldungen sind noch möglich.

Eine gute Nachricht für Gladbecker Familien. Die sinkende Corona-Inzidenz macht es möglich, dass die Stadt und auch die kirchlichen wie freien Träger der Jugendhilfe ihr Programm für die Sommerferien festzurren. Klar ist jetzt: Veranstaltungen vor Ort aber auch Fahrten ins Ausland werden stattfinden. Freie Plätze sind noch zu vergeben.

„Nach der Vollbremsung durch die Corona-Schutzbestimmungen dürfen wir endlich auch die stationären Einrichtungen der Offenen Kinder und Jugendarbeit wieder weiter öffnen“, freut sich Hennig Puch im Offenen Treff St. Stephani an der Tunnelstraße in Zweckel. Von einem niederschwelligen offenen Angebot könne aber noch keine Rede sein, „da durch unerwartete Auflagen der Besuch der Kinder- und Jugendlichen erschwert wird“, ärgert sich der Jugendreferent der Ev. Kirche in Gladbeck.

Eine praxisferne Entscheidung der Politik auf Landesebene

So sei bei einer Inzidenz von unter 50 jetzt zwar wieder der Aufenthalt von bis zu zehn Kinder in der Einrichtung und bis zu 20 im Außengelände möglich, dies sei aber an Hürden geknüpft worden, die Kinder und Jugendliche von einem spontanen Besuch abhalten. Denn: „Kinder und Jugendliche müssen sich vor dem Besuch anmelden und einen gültigen Corona-Schnelltest einer zertifizierten Teststelle vorweisen. Wer älter als 18 Jahre ist, darf gar nicht kommen.“ Für Puch eine praxisferne Entscheidung der politischen Verantwortlichen auf Landesebene. Er hofft jetzt auf weiter fallende Inzidenz im Kreis unter 33, „dann fällt die Testung weg, und mehr Kinder werden zugelassen“.

Jugendreferent Henning Puch freut sich über die gelockerten Corona-Schutzbestimmungen und auf das Ferienprogramm der Ev. Kirche in Gladbeck. Er kritisiert aber auch die Landespolitik.
Jugendreferent Henning Puch freut sich über die gelockerten Corona-Schutzbestimmungen und auf das Ferienprogramm der Ev. Kirche in Gladbeck. Er kritisiert aber auch die Landespolitik. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Mehr Sicherheit kann der Jugendreferent Gladbecker Familien aber schon in Sachen Sommerferien geben. „Es steht jetzt aufgrund der aktuellen Corona-Lage fest, dass wir unsere Jugendfreizeiten vor Ort und im Ausland in vollem Umfang auch bei nicht kompletter Ausbuchung anbieten werden.“ Familien könnten ihre Kinder ohne Risiko anmelden, unterstreicht Puch. Denn sollte sich die Coronalage kurz vor Freizeitbeginn wieder verschlechtern und neue Beschränkungen die Ferienmaßnahme verhindern, „dann erhalten die Familien ihr Geld zurück, und wir tragen die Kosten“. Konkret stattfinden sollen die beliebte Stadtranderholung auf dem Heidhof in Kirchhellen (6-11 Jahre) und die Auslandsfahrten nach Schweden (13-17), Südfrankreich (12-15), Griechenland (ab 14) und ans Meer in die Niederlande (6-12). Weitere Informationen finden sich auf der Homepage der Ev. Gemeinde (kirchenkreis.org/jugend-348.html).

Die Coronakrise erschwert auch den Kontakt zu Ehrenamtlern

Da es in der Corona-Pandemie auch schwieriger gewesen sei, den Kontakt zu ehrenamtlichen Teamern zu halten, die als Betreuer die Fahrten begleiten, würden nun mehr Hauptamtliche und Ehemalige aktiviert, „um als Personal mitzufahren und die Reisen zu ermöglichen“. Denn die preiswerten Fahrten erfüllten einen wichtigen sozialen Beitrag, gerade auch in Familien mit vielen Kindern und beengten Wohnverhältnissen. „Unsere verlässlichen Angebote, auch in den Freizeittreffs, tragen dazu bei, dass die gerade in der Corona-Pandemie noch zusätzlich angespannte Familiensituation entlastet wird“, so Puch. Den Kindern und Jugendlichen ermöglichten die Touren und Besuche zudem, „wichtige Entwicklungsschritte zu mehr Selbstständigkeit und zum sozialen Verhalten in einer Gruppe zu machen“.

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Apropos soziales Verhalten. Hier ergreift Puch für den Großteil der Gladbecker Kinder und Jugendlichen Partei. Er stelle auch fest, dass die Polizei in letzter Zeit einige gewaltsame Übergriffe Jugendlicher gegenüber Gleichaltrigen und Kindern gemeldet habe. Ihm sei es aber wichtig festzustellen, dass sich aus Sicht der Jugendarbeit die Situation im Vergleich zu der vor 20 Jahren, „wo es viel Vandalismus und Gewalt gab“, insgesamt deutlich verbessert hat.

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Eine jetzt hoffentlich wieder mögliche Normalisierung der Jugendarbeit mit ihren niederschwelligen Angeboten und Treffmöglichkeiten in Gladbeck, könne als Ventil Druck aus dem Kessel angespannter Lebenssituationen nehmen. „Aber man muss natürlich die Situation gut im Auge behalten, wie sie sich weiter entwickelt“, so Hennig Puch. Dafür seien ja auch Sozialarbeiter als Streetworker an den öffentlichen Treffpunkten regelmäßig im Einsatz.

Auch Caritas, Stadt und Maxus machen Ferienprogramm

Auch der katholische Caritasverband in Gladbeck veranstaltet verschiedene Ferienprogramme für Kinder mit und ohne Behinderung im Alter von sechs bis elf Jahren. Diese Stadtranderholung findet im Gemeindezentrum von Hl. Kreuz in Gladbeck-Butendorf vom 26. Juli bis 13. August statt.

Das von den Falken und dem Freundeskreis Marcq-en-Baroeul organisierte Deutsch-französisches Jugendcamp findet wieder auf dem Wacker Sportplatz in Wittringen statt (Archivbild).
Das von den Falken und dem Freundeskreis Marcq-en-Baroeul organisierte Deutsch-französisches Jugendcamp findet wieder auf dem Wacker Sportplatz in Wittringen statt (Archivbild). © Funke Foto Services | Lutz von Staegmann

Die maximale Teilnehmerzahl ist Corona-bedingt auf 16 Kinder pro Woche beschränkt. Die Aktionen in den Sommerferien sind wochenweise buchbar. In den Sommerferien gibt es pro Woche ein Motto, das die Tagesinhalte, Aktionen und den Ausflug prägen. Auf dem Programm stehen Bastel- und Kreativangebote, spielen, singen, musizieren, gemeinsames Essen, Abenteuer drinnen und draußen. Weitere Informationen via Homepage (www.caritas-gladbeck.de/angebote-und-beratung/kijufa/Ferienangebote) und bei Annegret Knubben, Tel. 2791-42.

Im Gladbecker Süden öffnet der „Braucker Strand“

„Auch in den städtischen Freizeittreffs in Brauck und Rentfort-Nord werden Ferienangebote stattfinden“, so Christiane Schmidt, Kommunikationschefin der Stadt. Am genauen Ferienprogramm werde zurzeit gearbeitet, das in Kürze auch über die Homepage der Stadt veröffentlicht werde. Geöffnet werden soll im Gladbecker Süden auf jeden Fall wieder der „Braucker Strand“ mit chilligen Sommerangeboten für 13- bis 17-Jährige im Freizeittreff am Kortenkamp. Das Bildungs- und Begegnungszentrum an der Roßheideschule wird ebenfalls Ferienprogramm bieten.

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Die Falkenfamilie lädt in den Ferien wieder zum Programm im Maxus an der Erlenstraße 82 in Mitte-Ost ein. Vom 7. bis 13. Juli findet zudem das Deutsch-Französische Zeltlager auf dem Sportplatz von Wacker Gladbeck statt (12-15 Jahre). Im Maxus selbst stehen dann Wochenaktionen wir Maxity 12.-16. und 19.-23 Juli an (6-13 Jahre). Stop Motion Filme werden bei der Aktion Knetplanet (26.-28. Juli) von 10-14-jährigen Nachwuchsregisseuren gedreht. Ein Fotoworkshop finden vom 11. bis 13. August statt (10-14 Jahre). Maxus offenes Haus ist in verschiedenen Altersgruppen vom 2. bis 10. August angesagt. Weitere Informationen via Internet www.maxus-re.de/falkenzeit/ oder per Telefon 24255.