Gladbeck. Die Corona-Impfung hat einige Patienten in Gladbeck dazu gebracht, vor Glück zu weinen. Das berichten Ärzte nach der ersten Impfwoche in Praxen.
Nach Ostern hat in den Hausarztpraxen auch in Gladbeck das Impfen gegen Corona begonnen. Kurz war die Woche wegen des Feiertags am Montag. Und der Impfstoff von Biontech stand auch nicht immer so rechtzeitig zur Verfügung, dass direkt am Dienstag mit dem Impfen begonnen werden konnte. Aber es war auf jeden Fall eine sehr emotionale Woche, wie die Bilanz zeigt.
90 Dosen Biontech haben die Mediziner im Gesundheitszentrum Rentfort in Gladbeck schon verimpft
Das kann der Allgemeinmediziner Stephan Arntz von der Gemeinschaftspraxis im Gesundheitszentrum Rentfort an der Kirchhellener Straße nur bestätigen. „Die Patienten, die wir bislang geimpft haben, waren alle froh, endlich den Schutz gegen das Virus erhalten zu haben“, erklärt Arntz. 90 Dosen Biontech standen der Praxis für die über 80-Jährigen zur Verfügung.
Darüber hinaus wurden bis Freitagabend 300 Dosen Astrazeneca an Menschen im Alter von 60 bis 78 verimpft. Insgesamt hat die Praxis über 440 Dosen Astrazeneca verfügt, von denen nun noch 140 übrig sind. Das Impfen geht also auf jeden Fall weiter. „Wie viel Impfstoff wir in der kommenden Woche erhalten, wissen wir aktuell aber noch nicht“, so der Allgemeinmediziner.
Dass der Impfmarathon für das komplette Praxisteam das doppelte an Arbeitspensum darstellt, streitet er nicht ab. „Aber wird sind auch alle froh, dass das Impfen jetzt endlich Fahrt aufgenommen hat.“ Was den Hausarzt positiv stimmt: Trotz der Bedenken gegen das Vakzin von Astrazeneca hätten nur sehr wenige Patienten besorgte Nachfragen im Hinblick auf die Nebenwirkungen gehabt. „Und sie haben sich dann doch alle beruhigt impfen lassen.“
Im Hausarztzentrum Butendorf wird seit Mittwoch mit Biontech geimpft
Im Hausarztzentrum Butendorf hat das Impfen mit Biontech am Mittwoch begonnen, da das Vakzin erst spät am Dienstagnachmittag an der Horster Straße eingetroffen war. Den Piks in den Oberarm erhielten bettlägerige Patienten, die daheim geimpft wurden, und über 80-Jährige, die in die Praxis kamen. Und da, sagt Allgemeinmediziner Gregor Nagel, hätten sich Szenen abgespielt, die er so auch noch nicht erlebt hat. „Es gab wirklich Menschen, die haben bei der Impfung geweint vor Glück“, sagt der Sprecher des Ärztenetzwerkes Gladbeck. Einige Angehörige hätten sogar gefragt, ob sie den Moment der Impfung fotografieren dürfen. „So etwas“, so Nagel, „hat es bei der Grippeimpfung noch nie gegeben.“ Der Hausarzt geht davon aus, dass er in der kommenden Woche erneut mit 132 Dosen Biontech rechnen kann. Das Impfen geht weiter.
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