Gladbeck. Erzieher in Gladbeck erhoffen sich von der Corona-Impfung Sicherheit. Im März meldete sich ungewöhnlich viel Personal bei einem Träger krank.
Ganz nah an den Kindern, dabei ungeschützt, ohne Masken: Lange hatten Erzieherinnen darauf gewartet, geimpft zu werden. Mit der Spritze sind viele Erwartungen verbunden. „Die Impfung ist mehr als ein Silberstreif am Horizont, und das wird auch Zeit“, sagt Wilfried Allkemper, Geschäftsführer der evangelischen Kirche, die mehrere Einrichtungen in Gladbeck betreibt.
Die Hoffnung sei groß, dass die Impfung nun Erleichterung bringe. Im März habe es so viele Krankmeldungen der Erzieherinnen gegeben wie noch nie. „Mein Eindruck ist, dass viele Mitarbeiterinnen nach einem Jahr Corona und nun wieder steigenden Infektionszahlen durch sind“, so Allkemper. Auch die Sorge vor einer Ansteckung könnte viele dazu bewegt haben, sich öfter krank zu melden. Wenn alle Erzieherinnen durchgeimpft seien, werde es für die Mitarbeiterinnen und die Eltern ruhiger, ist Allkemper optimistisch. Denn: Wegen der vielen Krankmeldungen und der Tatsache, dass den einzelnen Gruppen festes Personal zugeordnet ist und nicht durchmischt werden darf, mussten einzelne Gruppen zeitweise geschlossen werden.
Ein Großteil der Erzieherinnen lässt sich impfen
Beim Kita-Personal gebe es eine gewisse Anspannung, vieles sei in der vergangenen Zeit chaotisch abgelaufen – vom Impfstopp bei Astrazeneca bis hin zu abgesagten Impfterminen für die Mitarbeiterinnen. „Das einzig Sichere ist, dass es die dritte Welle gibt und dass Kinder eben doch ansteckend sind“, sagt Allkemper. Dabei gingen die Erzieher gerne zur Arbeit. „Der Großteil unserer Erzieherinnen lässt sich impfen, nur ein verschwindend geringer Teil wartet noch ab.“
Nachdem die ersten Erzieherinnen nun die Spritze bekommen haben, ist die Erleichterung auch in vielen anderen Einrichtungen groß. „Die Impfung war sehr wichtig für uns, wir haben sehnsüchtig darauf gewartet“, sagt etwa Ute Benning, Einrichtungsleiterin der Kindertagesstätte Arche. Die Impfung biete einfach einen gewissen Schutz. Denn: Die Kita in Trägerschaft des Sozialdienstes katholischer Frauen ist ausgelastet wie zu normalen Zeiten.
„Alle Kinder kommen“, berichtet Ute Benning. Nur eine Familie lasse ihr Kind aus Sorge vor einer Ansteckung zuhause. Denn nachdem die Betreuungszeiten in allen Einrichtungen um zehn Stunden in der Woche reduziert wurden, müssen auch mal die Großeltern den Ausfall auffangen. Und die sollen vor einer Infektion geschützt werden. Grund, zumindest für eine Familie, den Nachwuchs komplett zuhause zu betreuen.
Stadtverwaltung: Nur eine Gruppe befindet sich aktuell in Quarantäne
Stadtweit sind die Einrichtungen, einschließlich der Tagespflege, aktuell zu 36 Prozent ausgelastet. „Die niedrigen Zahlen sind aber vor allem ferienbedingt“, so Stadtsprecher David Hennig. In der Woche vor den Osterferien lag die Auslastungsquote in den Kitas noch bei 53 Prozent.
Von den Infektions- und Quarantänefällen her sei die Lage derzeit unauffällig, einzig eine Gruppe der Kita am Frochtwinkel 28 ist derzeit wegen eines Corona-Falls in Quarantäne. Eltern seien deutlich sensibler geworden. „Bei Krankheitssymptomen lassen sie ihre Kinder nun öfter zuhause“, so Hennig.