Gladbeck. Das Impfzentrum Recklinghausen impft über 2000 Personen pro Tag. Zusätzliche Impfdosen kommen jetzt von Biontech und auch von Moderna.

Im Impfzentrum Recklinghausen, das auch für Gladbeck zuständig ist, krempeln sie in diesen Tagen die Ärmel hoch und impfen bis an die mögliche Kapazitätsgrenze von gut 2000 Dosen am Tag. Dies passiert auch, weil Impfungen aus der vergangenen Woche nachgeholt werden, die wegen des Impfstopps von Astrazeneca an drei Tagen abgesagt worden waren. Außerdem hat das Impfzentrum zusätzliche 600 Dosen des Impfstoffes von Biontech/Pfizer für über 80-Jährige zugesagt bekommen – sie werden ab Freitag verimpft. Termine dazu sind nur per Telefon (0800 116 1172) zu buchen.

Von freien Kapazitäten, wie andernorts im Ruhrgebiet, könne im Impfzentrum Recklinghausen daher keine Rede sein, so Kreissprecherin Lena Heimers. Rund 1200 Astrazeneca-Impfungen waren allerdings in der vergangenen Woche ausgefallen und etwa 200 Termine, die Impflingen in den Tagen nach Aufhebung des Impfstopps angeboten wurden, nicht genutzt worden (möglicherweise aus Verunsicherung). Übrigens eine höhere Quote an Absagen als im Vergleich zu den Vorwochen.

1200 ausgefallene Astrazeneca-Impfungen werden nachgeholt

Biontech/Pfizer und Astrazeneca werden im Impfzentrum Recklinghausen verimpft, Asrtrazeneca und Moderna auch bei mobilen Einsätzen in Gladbeck.
Biontech/Pfizer und Astrazeneca werden im Impfzentrum Recklinghausen verimpft, Asrtrazeneca und Moderna auch bei mobilen Einsätzen in Gladbeck. © FUNKE FotoServices | Gerd Wallhorn

Aber zur Auslastung des Impfzentrum tragen weiterhin täglich auch rund 1000 Impfungen mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer für über 80-Jährige bei. Noch längst nicht seien alle der 40.000 Ü-80-Senioren im Kreis geimpft. 30.391 Menschen hatten bis Mittwoch die Erstimpfung, 24.067 sogar schon die Zweitimpfung. Darunter befinden sich allerdings auch die Personen aus besonderen Berufsgruppen, die schon geimpft werden.

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Das Impfzentrum Recklinghausen, so Sprecherin Heimers, bekomme in dieser Woche keinen neuen Astrazeneca-Impfstoff vom Land zur Verfügung gestellt. Dennoch könnten alle Termine, die für die nächsten Tage vereinbart wurden, sowie und alle Astrazeneca-Nachholtermine (über die Umbuchung gab es eine E-Mail) eingehalten werden. Denn Astrazeneca-Impfstoff sei wegen der Terminabsagen aus der vergangenen Woche ausreichend vorhanden, außerdem stünde ein Astrazeneca-Kontingent von 3500 Impfdosen bereit, das eigentlich für Menschen mit Behinderungen vorgesehen war.

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Menschen mit Behinderungen bekommen den Impfstoff Moderna

Für diese Impfungen stellt das Land jetzt kurzfristig 3500 Dosen des Impfstoffs Moderna bereit. Geimpft wird mobil vor Ort noch in dieser Woche in den „Einrichtungen der Eingliederungshilfen“, zum Beispiel in Behindertenwerkstätten oder besonderen Wohnformen. Der ursprünglich vorgesehene Impfstoff von Astrazeneca wird nun für die mobilen Impfungen an Schulen und Kitas genutzt, so Heimers.

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Die Impfungen an den über 80-Jährigen dauern vermutlich bis Mitte April. Erkrankte, die Härtefälle sind (etwa bei einer bevorstehenden OP, Chemotherapie oder Organtransplantation) können schneller geimpft werden, müssen aber zunächst einen Antrag auf „Höchstpriorisierung“ bei der Kreisverwaltung stellen. Heimers: „Wenn dieser positiv beschieden wird, bekommen die Personen direkt einen Termin von der Kreisverwaltung.“ Personen, die wegen chronischer Erkrankungen in der Impfreihenfolge vorgezogen werden, können voraussichtlich im April bei ihrem Hausarzt geimpft werden.

Impfzentrum auch an Feiertagen offen

Das Impfzentrum Recklinghausen ist täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Auch an den Wochenenden wird laut Kreisverwaltung durchgeimpft. An allen bevorstehenden Feiertagen (Karfreitag und Ostertage) wird durchgeimpft.

Im Impfzentrum gibt es neun Impfstraßen, an denen jeweils ein Arzt fürs Impfen zuständig ist. Vorbereitet und auf die Spritzen aufgezogen wird der Impfstoff nach Bedarf an der zentralen Stelle der Impfapotheke, die alle neun Impfstraßen bedient.

Aus einem Fläschchen Biontech-Impfstoff ist „vorgesehen“, sechs Impfdosen zu ziehen, meist sind auch sieben möglich. „Wir holen raus, was rauszuholen ist“, heißt es beim Kreis. Aus dem Astrazeneca-Fläschchen können zehn Spritzen aufgezogen werden.