Gladbeck. Sicherheitsausschuss der Stadt Gladbeck spricht über „kurzfristige Maßnahmen“ gegen die Missstände rund um die Problem-Immobilie Steinstraße 72.

Der neuste Vorfall am Problemhaus Steinstraße in Gladbeck und die Debatte über die Ärgernisse schlägt Wellen. Nun wird sich am kommenden Montag auf Vorschlag von Bürgermeisterin Bettina Weist auch aktuell der Sicherheitsausschuss des Rates mit der Thema beschäftigen. Die Tagesordnung wurde per Dringlichkeitsantrag erweitert.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung beabsichtige die Verwaltung „kurzfristige Maßnahmen“ einzuleiten, schreibt die Bürgermeisterin in ihrem Antrag an den Ausschussvorsitzenden. Um welche Maßnahmen es sich handelt, war aus dem Rathaus noch nicht zu erfahren. Bürgermeisterin Weist wolle den Ausschuss am Montag darüber ausführlich informieren, hieß es.

Auch in Gelsenkirchen und Duisburg gibt es Ärger mit Problem-Immobilien

Ähnlich der Situation an der Problemimmobilie Steinstraße 72 gibt es auch in Gelsenkirchen oder Duisburg Berichte über viel Ärger um Umfeld solcher Immobilien.
Ähnlich der Situation an der Problemimmobilie Steinstraße 72 gibt es auch in Gelsenkirchen oder Duisburg Berichte über viel Ärger um Umfeld solcher Immobilien. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Wie aus dem Rathaus weiter verlautete, werde verwaltungsintern auch der Hinweis auf einen besonderen, niedrigen Mietspiegel für Schrott- und Problemimmobilien geprüft, um derartige Objekte finanziell weniger attraktiv zu machen. Der Sicherheitsausschuss tagt am Montag, 8. März, um 16 Uhr unter strengen Corona-Regeln öffentlich in der Stadthalle.

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In der öffentlichen Diskussion wird darauf hingewiesen, dass auch andere Revierstädte wie Gelsenkirchen oder Duisburg unter ähnlichen Problemen, teils in ganzen Stadtquartieren leiden. In Duisburg, so ein Leser, kämpft vor allem der Stadtteil Marxloh gegen ähnliche Verhältnisse wie an der Steinstraße. Hier wie dort, aber auch in Gelsenkirchen wohnten in der Mehrzahl Zugezogene aus südosteuropäischen Ländern in den teils herunter gekommenen Immobilien, heißt es.

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Hinweise auf ein Bordell bestätigten sich laut Verwaltung bislang nicht

Hier wie dort gibt es Klagen über Vermüllung, Verwahrlosung, Missbrauch von Sozialleistungen, von Verstößen gegen die Schulpflicht, manipulierten Stromzählern, aber auch über zugestellte und blockierte Bürgersteige, Einschüchterungen, über Schlägereien. Berichtet wird auch von zahllosen Bemühungen der Ordnungsbehörden, dagegen vorzugehen, die aber oft verpuffen – ähnlich dem an der Steinstraße beklagen „Katz- und Mausspiel“. Oft litten derartige Maßnahmen auch unter der hohen Fluktuation der Mieter in den Problemhäusern.

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Der aus der Nachbarschaft der Steinstraße kommende Hinweis, im Hochhaus gebe es ein illegales Bordell, konnte laut Stadtverwaltung nach einer Razzia nicht bestätigt werden. Die Eskalationen am Problemhaus steigerten sich seit 2015, verlautet von den Nachbarn. „Ohne dass es zum nachhaltigen Einschreiten der Ordnungsbehörden oder Verbesserungen gekommen wäre.“