Gladbeck. Wirtschaftsminister Pinkwart antwortet auf Anfrage von Gladbecker Politiker Hübner. Sanierung der kokelnden Halde durch Sauerstoffentzug geplant.

Der Sanierungsplan für die im Inneren rund 360 Grad heiß kokelnde Bergehalde Graf Moltke im Gladbecker Süden scheint sich weiter zu konkretisieren. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage hervor, die der Gladbecker Landtagsabgeordnete Michael Hübner (SPD) gestellt hat. Demnach ist klar, dass die mögliche Sanierungsvariante, die heißen Zonen zur Brandbekämpfung tief aufzubaggern und zu löschen, wohl nicht mehr verfolgt wird.

Eine vollständige Löschung des Haldenbrands ist bislang nicht gelungen

Zur Beantwortung der Anfrage seien die für den Bergbau zuständige Bezirksregierung Arnsberg sowie die RAG um Stellungnahmen gebeten worden, informiert NRW-Wirtschafts- und Energieminister Andreas Pinkwart in seinem Antwortschreiben. In den zurückliegenden Jahren hätten unterschiedliche Brandbekämpfungsmaßnahmen, "wie das Einpressen von Wasser oder Betonsuspension, das Inertisieren mit Stickstoff oder das Abdichten zur Unterbindung der Sauerstoffzufuhr", zu Teilerfolgen geführt. "Eine vollständige Löschung aller Schwelbrände in der Berghalde konnte durch diese Brandbekämpfungsmaßnahmen noch nicht bewirkt werden", so der FDP-Minister.

RAG und Bezirksregierung hatten im Vorfeld bei Infoterminen in Gladbeck schon erklärt, dass bei der Sanierungsvariante auch eine Kosten-Nutzen- sowie Umweltanalyse ausschlaggebend sei. So überrascht Pinkwarts Antwort kaum, dass "ein vollständiger Abtrag der Bergehalde mit einem Gesamtvolumen von 4,5 Millionen Kubikmetern zur Löschung der Brandbereiche aus verschiedenen Gründen, insbesondere angesichts einer damit verbundenen, länger andauernden stärkeren Umweltbelastung nicht in Betracht kommt".

Die bisherigen erfolgreichen Maßnahmen sollen an der Westflanke angewandt werden

Die Erfahrungen der Bergbehörde an der Ostflanke zeigten, dass durch eine Minimierung der Sauerstoffzufuhr die Brände kontrolliert werden können. "Daher werden die derzeit in Planung befindlichen Maßnahmen für die noch vorhandenen Warmbereiche im westlichen Bereich der Bergehalde 1 Graf Moltke 3/4 darauf ausgerichtet, den Sauerstoffzutritt zu diesen Warmbereichen zu minimieren", so Pinkwart abschließend.

Der konkrete Sanierungsplan soll im dritten Quartal des Jahres vorliegen. Michael Hübner hofft, "dass die Sanierung hoffentlich auch zügig umgesetzt wird, um das Brandgeschehen, das viele Gladbecker Bürger sorgt, wirkungsvoll einzudämmen".