Gladbeck. Restaurantbetreiber in Gladbeck warten darauf, dass sie wieder Gäste bedienen dürfen. An eine Wiedereröffnung ab dem 15. Februar glaubt keiner.

Jovan Gajic ist froh, dass in seinem Betrieb alle gesund sind. Trotzdem, sein Restaurant Jammerkrug in Gladbeck hat schon bessere Tage gehabt, das sagt er offen. Sein Liefer- und Abholservice wird weniger genutzt als im ersten Lockdown. Der Jammerkrug liefert bis nach Hause, aber es lohnt sich nicht so richtig: „Wir können die Kosten so nicht decken“, sagt Gajic. „Es geht sowieso nur mit der Familie, ich stehe in der Küche, mein Sohn und mein Enkel liefern.“ Das Personal ist zum Teil in Kurzarbeit. Im Moment wartet Gajic auf die versprochene Finanzspritze vom Bundeswirtschaftsministerium.

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Auch Evangelos Vassiliou, Besitzer vom Restaurant Artemis, ist froh über die Hilfen des Bundes: „Das ist schon eine große Hilfe für uns, damit können wir die Kosten erstmal decken.“ Am Wochenende sei es okay, berichtet Vassiliou, aber in der Woche mache der Lieferdienst weniger Sinn. Etwas positiver gestimmt sind Heiner und Sandra Schwarte, die gemeinsam das Rathaus-Café Schwarte führen. Im Moment schließt das Café täglich um 14 Uhr, außer sonntags. „Wir sehen ja immer, wie die Kunden kommen und passen unsere Öffnungszeiten dann regelmäßig neu an“, erklärt Heiner Schwarte.

Auch Sorge vor der Entwicklung der Mutationen

Derzeit seien zum Beispiel weniger Menschen in der Stadt unterwegs, was er auf das schlechte Wetter und die strengeren Homeoffice-Vorgaben im Rathaus und bei der Sparkasse zurückführt. „Wenn wir flexibel sind, können wir auch wirtschaftlich bleiben“, erklärt er. „Die Frage ist, wie sich die Mutationen entwickeln, ich fürchte, wir müssen damit noch lange kämpfen.“

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Weiterkämpfen will auch Kerstin Prasinos, die mit ihrem Mann das Restaurant Poseidon betreibt. Die Wirtin ist am Limit: „Am Wochenende geht es, aber in der Woche machen wir eigentlich nur den Kunden zuliebe auf.“ Ohne Rücklagen aus dem Sommer hätte es der Betrieb nicht geschafft, meint Prasinos, auch sie wartet noch auf die Dezemberhilfen vom Bund. „Wir wollen aber nicht jammern“, sagt sie. „Die Woche über haben wir erst einmal im Lokal neu gestrichen, damit es ein bisschen Erfrischung gibt, wenn die Gäste wieder herkommen können.“

Darauf wartet auch Wolfgang Thesing, Inhaber von Thesings Marktstübchen. Bei ihm laufe es soweit noch ganz gut, „das Marktstübchen hat sich mit der Situation arrangiert, wir sind froh, dass unsere Kunden uns treu bleiben“, berichtet er. Thesing hofft, dass auch die anderen Betriebe in Gladbeck weiter dranbleiben: „Wir halten weiter durch. Jetzt haben wir es soweit geschafft, dann schaffen wir den Rest auch noch.“