Gladbeck. Im Gegensatz zur NRW-Entwicklung ist in den vergangenen Jahren stadtweit kein Anstieg der Delikte erkennbar - aber im Kreisgebiet.

Landauf, landab steigen seit zwei Jahren nach Behördenangaben die Zahlen rechtsextremistischer Taten in Nordrhein-Westfalen. Trifft diese Entwicklung auch auf Gladbeck zu? Die WAZ hakte nach.

Die stadtscharfen, aktuellen Gladbecker Zahlen für 2020 kann Ramona Hörst, Sprecherin im Polizeipräsidium Recklinghausen, derzeit noch nicht vorlegen, wohl aber die Vorjahre vergleichen. Und dabei stellt sich heraus, dass der landesweite Trend nicht auf Gladbeck übertragbar ist.

In Gladbeck gibt es nach Angaben der Polizei "keine verfestigten Strukturen"

Sind für das Jahr 2017 noch 13 rechtsextremistisch motivierte Taten in der Stadt erfasst, waren es im Jahr darauf 20, darunter 17 Fälle von Schmierereien und Beleidigungen. Für 2019 führt die Polizeibehörde 15 Taten in ihrer Statistik auf. Die Bewertung: "Aus unserer Sicht ist die Lage unauffällig." Das zahlenmäßige Niveau sei "relativ niedrig". Die Polizeisprecherin sagt: "Es gibt in unseren Zuständigkeitsbereich keine verfestigten Strukturen."

+++ Damit Sie keine Nachrichten aus Gladbeck verpassen: Abonnieren Sie unseren WAZ-Newsletter. +++

Wobei besagte "Taten" in einem breiten Spektrum liegen. Ramona Hörst erläutert: "Das können politisch motivierte Körperverletzungen sein; es kann sich auch um Volksverhetzung und Sachbeschädigung handeln. Da haben wir es mit einer langen Liste von Delikten zu tun." Entsprechend erfolge die Einordnung im alljährlichen Kriminalitätsbericht.

Die Polizeisprecherin nennt ein Beispiel: "Die Kollegen nehmen geschmierte Graffiti als Sachbeschädigung auf. Bei verfassungsfeindlichen Symbolen wird diese erweitert und automatisch der polizeiliche Staatsschutz eingeschaltet." Dafür ist ein eigenständiges Kriminalkommissariat zuständig. Etwa ein Viertel der Taten wurde aufgeklärt.

Im Einzugsbereich der Polizeibehörde Recklinghausen werden steigende Deliktzahlen registriert

Behördenweit verzeichnete die Polizei in vergangenen Jahren einen Anstieg rechtsextremistischer Taten: 149 gingen für 2017 in die Statistik ein. Im Jahr darauf waren es 180. Eine weitere Steigerung war dann ein weiteres Jahr später zu registrieren: 197. Den größten Teil (112) machten Propaganda-Delikte wie das Aufsprühen, Malen und Kleben von Symbolen etc. aus.

Lesen Sie mehr aus Gladbeck hier.

Weitere Informationen zum Thema "Polizei": https://www.waz.de/staedte/gladbeck/einbruchsradar-informiert-gladbecker-umfassend-ueber-tatorte-id231271674.html